Europas Leitbörsen starten die Woche mit Abschlägen

Frankfurt am Main (APA) - Die Leitbörsen Europas haben den Handel zum Start der neuen Handelswoche mit Abschlägen begonnen. Für Druck sorgen...

Frankfurt am Main (APA) - Die Leitbörsen Europas haben den Handel zum Start der neuen Handelswoche mit Abschlägen begonnen. Für Druck sorgen vor allem die internationalen Spannungen. Daneben setzt sich die Berichtssaison heute mit Zahlen von Philips und Ryanair fort.

Der Euro-Stoxx-50 stand am Montag gegen 9.20 Uhr mit minus 0,54 Prozent oder 18,52 Punkte bei 3.441,51 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel um 0,46 Prozent oder 57,55 Zähler auf 12.503,87 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,64 Prozent oder 48,82 Einheiten auf 7.629,97 Punkte.

Weiterhin blicken die Anleger mit Sorge auf den Handelskonflikt zwischen den USA, China und der Europäischen Union. Die EU hat einem Pressebericht zufolge weitere Vergeltungsmaßnahmen geplant, sollte US-Präsident Donald Trump den Handelsstreit etwa mit Strafzöllen auf Autos aus der EU noch verschärfen.

In Anbetracht des anhaltenden Konflikts haben die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nun vor Gefahren für die Weltwirtschaft gewarnt. „Die kurz- und mittelfristigen Risiken haben zugenommen“, hieß es in der Erklärung beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs von 19 wichtigen Industrie- und Schwellenländern und der Europäischen Union, kurz G20, in Buenos Aires.

Daneben hat Trump am Wochenende mit einem Tweet einen neuen Konflikt angefacht, und zwar mit dem Iran. So hat der US-Präsident den iranischen Präsidenten Rohani am Wochenende mit martialischen Worten vor einem Streit mit den USA gewarnt.

Konjunkturseitig stehen heute Zahlen zu den US-Eigenheimverkäufen im Juni sowie zu den vorläufigen Daten zum Verbrauchervertrauen in der Eurozone auf dem Programm. Daneben dürften die Anleger bereits auf die am Donnerstag anstehende Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) warten.

Unter den Einzelwerten verloren Philips nach Zahlen um rund 2,50 Prozent und hielten damit die rote Laterne im Euro-Stoxx-50. Wegen Wertberichtigungen hat der niederländische Gesundheitskonzern im zweiten Quartal weniger verdient. Der Gewinn schmolz unterm Strich auf 2 Mio. Euro zusammen, da die Beteiligung an der Lichttechnik-Firma Signify, früher Philips Lighting, weniger wert war, als zuletzt in den Büchern stand.

Auch für die Titel des Billigfliegers Ryanair ging es um klare 4,22 Prozent bergab. Der Gewinn fiel von April bis Juni um ein Fünftel auf 319 Mio. Euro. Belastet wurde das erste Geschäftsquartal 2018/19 von Streiks. Auch höhere Kosten für Piloten, Crew und Treibstoff sowie niedrigere Ticketpreise ließen das Ergebnis tiefer ausfallen. Analysten hatten dies in etwa erwartet.

An der Börse in Mailand sackten auch Fiat Chrysler um 4,31 Prozent ab. Der Chef der Autobauers Sergio Marchionne musste sein Amt aus gesundheitlichen Grünen vorzeitig zurücklegen. Seit drei Wochen befindet sich der Fiat-Chef auf der Intensivstation des Zürcher Universitätskrankenhaus im irreversiblen Koma. Marchionne hätte eigentlich erst im April kommenden Jahres das Zepter an einen internen Nachfolger übergeben sollen.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA080 2018-07-23/09:31