Großer Wirbel rund um den Glockner-Kreisverkehr
Zwischen Baubezirksamt und den ansässigen Unternehmern sind die Fronten verhärtet. Es geht um das Tempo beim Ausbau des Kreisels.
Von Catharina Oblasser
Lienz, Nußdorf-Debant –Der Glockner-Kreisverkehr, der teils in Lienz und teils in Nußdorf-Debant liegt, wird doppelspurig ausgebaut. Die Arbeiten haben Mitte April begonnen und sollen im November beendet sein. Die Aufteilung in drei Bauabschnitte bringt es mit sich, dass sich die Umleitungsmöglichkeiten immer wieder ändern. An verkehrsreichen Tagen kommt es auch immer wieder zu Staus.
Gert van der Woude, der im Bereich des Kreisverkehrs seinen Betrieb hat, findet die Situation unhaltbar. „Es herrscht Stillstand“, sagt er. Die meiste Zeit seien auf der Kreisverkehr-Baustelle nur vier oder auch gar keine Arbeiter zu sehen. „Das Projekt ist auf acht Monate ausgelegt“, sagt der Unternehmer. „Profis erklären mir, mit 15 oder 20 Arbeitern hätte man alles in zwei bis drei Monaten abgewickelt.“
Auch Hansjörg Lackner vom gleichnamigen Autohaus und Claudia Höbinger von der Sonnenapotheke üben Kritik. Höbinger spricht von bis zu 20 Prozent Umsatzrückgang, Lackner beklagt, dass er aufgrund des Staus an der Umleitungsstrecke sein Betriebsgelände nicht mehr mit Fahrzeugen verlassen könne. „Die Straße ist zu.“ Van der Woude kritisiert weiters, dass die B100, die direkt an seinem Betrieb vorbeiführt, zurzeit wegen der Bauarbeiten gesperrt ist. Das wäre nicht nötig, meint er, man könnte sie zumindest einspurig befahrbar machen.
Kann man nicht, sagt Harald Haider, Leiter des Baubezirksamtes Lienz. „Man kann den Verkehr nicht direkt durch die Baustelle führen. Die Sicherheit wäre nicht gewährleistet.“ Haider nennt auch Gründe für die bemängelte geringe Präsenz von Arbeitern: „Es geht nicht nur um den Kreisverkehr. Zugleich laufen die Arbeiten an der neuen Liebherr-Zufahrt im gleichen Bereich. Und auch die Transalpine Ölleitung führt dort Arbeiten durch.“ Wie viele Männer wann und wo tätig sind, würde sich die beauftragte Baufirma selbst einteilen. „Damit die Arbeiter sich nicht gegenseitig im Weg stehen“, sagt Haider. Er hält auch fest: „Es gab drei Besprechungen mit den Anrainer-Firmen. Wir haben alle Wünsche berücksichtigt, die wir berücksichtigen konnten.“