Gewerbliche Wirtschaft ist weniger optimistisch als zuletzt

Wien (APA) - Die österreichischen Unternehmen sind mit der aktuellen Wirtschaftslage zufrieden, haben aber ihre Erwartungen für die nähere Z...

Wien (APA) - Die österreichischen Unternehmen sind mit der aktuellen Wirtschaftslage zufrieden, haben aber ihre Erwartungen für die nähere Zukunft zurückgeschraubt. „Die Anzeichen verdichten sich, dass die nächsten Quartale zwar weiterhin eine positive Entwicklung, aber eine Abschwächung der Wachstumsdynamik bringen“, geht aus dem aktuellen „WKÖ-Wirtschaftsbarometer“ hervor.

Die 3.600 befragten Unternehmen bewerten die aktuellen Export- und Inlandsumsätze sowie die Beschäftigung und das Investitionsvolumen besser als in der Winterumfrage, die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind aber gesunken. Für Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf ist das „ein Indiz dafür, dass wir den konjunkturellen Höhepunkt schon überschritten haben“, weswegen jetzt der beste Zeitpunkt für Reformen sei, wie er am Montag in einer Aussendung erklärte.

Die Zuversicht steigt mit zunehmender Unternehmensgröße: Firmen mit mehr als 250 Beschäftigten äußern sich besonders positiv, insbesondere in Hinblick auf die Erwartungen zu den Exporten und zum Wirtschaftsklima. Auch bei der Auftragslage fallen die Antworten der großen Unternehmen optimistischer aus als jene der kleinen Unternehmen.

45 Prozent der befragten Unternehmen planen Neuinvestitionen, 13 Prozent gaben an, sie hätten derzeit gar keine Investitionen geplant. Treibende Kraft bei den Investitionen sind große Unternehmen und das verarbeitende Gewerbe. Kleine Unternehmen äußern sich wesentlich zurückhaltender.

Am meisten geklagt wird über hohe Steuern und Abgaben in Österreich und über zu viel Bürokratie (jeweils 59 Prozent) sowie über ein unzureichendes Angebot an Fachkräften (58 Prozent). Mit dem Wirtschaftsstandort Österreich sind die Unternehmen insgesamt zufrieden, 51 Prozent vergeben die Noten „Sehr gut“ oder „Gut“, 41 Prozent geben dem Standort die Noten „Befriedigend“. Als wichtigste Standortfaktoren gelten Infrastruktur, Qualität der Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Finanzierungsbedingungen.

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