Ohrfeige bei Silvesterparty kostete Freund Trommelfell
Bis zum gestrigen Prozess am Landesgericht wollte ein Arbeiter aus dem Unterland keine Verantwortung für eine schwere Körperverletzung an ei...
Bis zum gestrigen Prozess am Landesgericht wollte ein Arbeiter aus dem Unterland keine Verantwortung für eine schwere Körperverletzung an einem Ex-Freund übernehmen. Auffallend patzig reagierte er auf Richter Norbert Hofer – und dies, obwohl der Sachverhalt eigentlich völlig klar war. So hatte der 23-Jährige am Silvesterabend dem Alkohol vehement zugesprochen und wollte darauf seinen ohnehin nicht mehr fahrwilligen Freund von einer Autofahrt abhalten. Leider mit Gewalt. So war ein Schlag gegen das linke Ohr des Freundes so kräftig, dass dessen Trommelfell geplatzt war. Dem Ansinnen des Angeklagten, dass dies auch durch einen Böller passiert sein könne, trat ein Gutachten der Gerichtsmedizin entgegen. Richter Hofer sprach von Glück, dass das Opfer noch ein wenig hören könne. Trotzdem empfand der Angeklagte 2100 Euro Geldstrafe und 584 Euro Gerichtskosten als viel zu hoch und versuchte mit dem Gericht noch zu feilschen: „Da muss ich ja die nächsten Monate Nudeln essen!“ „Machen in Italien alle!“, so Richter Hofer ohne besonderes Mitleid.
Dass man mit unbedachten Äußerungen vorsichtig sein sollte, müsste ein 54-jähriger Oberländer nach 19 teils einschlägigen Vorstrafen eigentlich bereits wissen. Als er im Mai bei einer Tankstelle jedoch seinem „Lieblingsfeind“ das Feuerzeug zum Tankdeckel gehalten und gesagt hatte: „Dann sind wir alle weg!“, verwirklichte der Gerichtserfahrene eine gefährliche Drohung. 1200 Euro Geldstrafe nahm er an. (fell)