„Glocken gegen den Hunger“ - Caritas sammelt für Asien und Afrika
Wien/Kigali (APA) - Am Freitag (27. Juli) läuten auf Beschluss der Bischofskonferenz alle Kirchenglocken in Österreich um 15.00 Uhr statt wi...
Wien/Kigali (APA) - Am Freitag (27. Juli) läuten auf Beschluss der Bischofskonferenz alle Kirchenglocken in Österreich um 15.00 Uhr statt wie sonst eine Minute fünf Minuten lang. Grund ist die laufende Sommerkampagne der Caritas im Kampf gegen den Hunger in 15 Ländern Afrikas und Asiens, von dem vor allem Kinder betroffen sind.
„Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Hunger ist (...) kein Naturereignis, sondern ein Skandal. Denn wir können es, wenn wir es wollen, schaffen, dass kein Kind mehr an Hunger sterben muss. Hunger ist die Folge von kriegerischen Konflikten, er ist die Folge von unzureichenden Bildungssystemen, von schlechter Gesundheitsversorgung, von schwachen Regierungen und von Ungerechtigkeit und Armut“, erklärten dazu Caritas-Präsident Michael Landau und der für die Caritas zuständige Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs in einer Aussendung. Sie sehen das Glockengeläut als „starkes Signal der Solidarität mit Menschen, die hungern müssen“. Es solle daran erinnern, „dass wir es in der Hand haben, die Not zu lindern“.
Weltweit leiden demnach 815 Millionen Menschen an chronischem Hunger, durchschnittlich eines von vier Kindern unter fünf Jahren - insgesamt 155 Millionen - ist von Mangel- oder Unterernährung betroffen. Die Kinder sind zu klein für ihr Alter, ihre Organe wachsen nicht, sie bleiben körperlich und geistig unterentwickelt. Ihr Leben lang. Ziel der Anti-Hungerkampagne ist es, die Einkommenssituation der Familien von 150.000 Kindern in insgesamt 15 Ländern so zu verbessern, dass diese ihre Kinder langfristig gut ernähren können. Dazu muss das Ergebnis der Anti-Hungerkampagne von 2017 von 5,9 Millionen Euro noch getoppt worden. Sieben Euro kostet Essen für ein Kind einen Monat lang, rechnet die Caritas vor.
In den beiden kleinen afrikanischen Ländern Burundi und Ruanda hatte sich Landau jüngst in Begleitung österreichischer Journalisten selbst ein Bild von der Lage gemacht. Im ruandischen Flüchtlingslager Mahama leben an der Grenze zu Tansania in kleinen Lehmhäusern Reihe an Reihe zum Fluss Akagera abfallend mehr als 57.000 Menschen aus Burundi. So sanft die Landschaft, so hart das Schicksal der Flüchtlinge: Sie haben größtenteils vor drei Jahren ihr Land verlassen. Staatspräsident Pierre Nkurunziza weigerte sich damals abzutreten, wie es die Verfassung vorsah. Unruhen und ein Putschversuch waren die Folge. Es gab etliche Tote. Die meisten Hilfsorganisation und internationalen Geldgeber wie die EU zogen sich ganz oder zum Teil aus Burundi zurück.
Nach wie vor treffen täglich rund 50 Flüchtlinge aus Burundi im Camp ein, die Lage in Burundi ist weiterhin instabil und angespannt. Der kleine Staat ist an sich ein fruchtbares, grünes Land. Neben der prekären politischen Lage und dem seit Jahrzehnten ungelösten Konflikt zwischen den Volksgruppen der Hutus und Tutsis, der sich mehrmals in Massakern und Bürgerkriegen blutig entlud, schaffen Überbevölkerung und mangelndes landwirtschaftliches Know-How Probleme und haben die Verbesserung der Lage verhindert. Burundi liegt beim UNO-Index menschlicher Entwicklung an drittletzter Stelle. Die Caritas unterstützt in Mahama die Verwundbarsten: chronisch Kranke, Behinderte, Alte und Mütter mit ihren Kindern. Das Angebot reicht von Lebensmitteln bis zu psychosozialer Hilfe. Es erreicht circa 5.000 Menschen.
(S E R V I C E - http://www.caritas.at/hunger, Spendenkonto IBAN: AT 92 6000 0000 0770 0004; Im Webshop der Caritas können außerdem auch Essen für Kinder, Feldflächen, Nutztiere, Saatgut Werkzeug und Schulungen erworben und verschenkt werden: https://shop.caritas.at)
(B I L D A V I S O - Bilder sind im AOM (23.6. 2018) abrufbar.)
~ WEB http://www.caritas.at/ ~ APA048 2018-07-24/08:00