Syngenta verdiente in der ersten Jahreshälfte 32 Prozent mehr
Basel (APA/awp/sda) - Der Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta, der vor einem Jahr Anfang vom chinesischen Staatsbetrieb ChemChina übernomme...
Basel (APA/awp/sda) - Der Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta, der vor einem Jahr Anfang vom chinesischen Staatsbetrieb ChemChina übernommen wurde, hat im ersten Halbjahr 2018 von deutlich besser laufenden Geschäften in Brasilien und China profitiert. Der Gewinn wurde von Sondereffekten positiv beeinflusst.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Semester um 5 Prozent auf 7,25 Mrd. US-Dollar (6,19 Mrd. Euro), wie Syngenta am Dienstag mitteilte. Hätten im Zuge der Übernahme durch ChemChina nicht verschiedene Geschäfte verkauft werden müssen, hätte ein Wachstum von 7 Prozent resultiert. Geholfen haben die Währungen: Zu konstanten Wechselkursen beträgt das Umsatzplus nur 2 Prozent.
Unter dem Strich blieben dem Konzern 1,23 Mrd. Dollar, 32 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Beim Reingewinn machten sich der Verkauf der Firmenteile und tiefere Restrukturierungsausgaben bemerkbar.
Auf der anderen Seite musste Syngenta höhere Zinskosten tragen. Damit ChemChina den 43 Mrd. Dollar schweren Zukauf schultern konnte, haben die Basler Anleihen im Volumen von total 4,75 Mrd. Dollar begeben. ChemChina selbst dürfte Medienberichten zufolge demnächst mit Sinochem zusammengehen - einem anderen chinesischen Staatskonzern.
Aussagekräftiger ist daher der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA); dieser stieg um 1 Prozent auf 1,70 Mrd. Dollar. Weil der Umsatz schneller als der EBITDA gewachsen ist, sank die entsprechende Marge von 24,2 auf 23,4 Prozent.
Zu schaffen gemacht haben Syngenta den Angaben zufolge höhere Rohstoff- und Logistikkosten. Die globalen Produktivitätsinitiativen hätten geholfen, deren Auswirkungen auf die Marge zu minimieren.
Brasilien wieder auf Wachstumskurs
Syngenta strich heraus, dass der Konzern in allen Regionen wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sei. Dies gelte insbesondere für Brasilien, wo man nach mehreren Jahren rückläufiger Umsätze wieder ein „solides“ Ergebnis erzielt habe. In Lateinamerika stiegen die Verkäufe in der Folge um 12 Prozent.
In der größten Konzernregion Europa, Afrika und Mittlerer Osten steigerte Syngenta den Umsatz auf bereinigter Basis um 7 Prozent und in der zweitgrößten Region Nordamerika um 4 Prozent. Dort habe ein solider Umsatz in den USA den langsamen Start in Kanada aufgrund der kalten Witterung mehr als wettgemacht.
In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz um 8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017, alleine im neuen Heimmarkt China kletterten die bereinigten Verkäufe um 16 Prozent.
Betrachtet nach den beiden Tätigkeitsgebieten steigerte Syngenta den Umsatz im Pflanzenschutzgeschäft um 6 Prozent auf 5,50 Mrd. Dollar. Die kartellrechtlich bedingten Veräußerungen kosteten 2 Prozentpunkte. Der Umsatz im Saatgutgeschäft stagnierte bei 1,75 Mrd. Ohne das Zuckerrüben-Saatgutgeschäft wäre ein Plus von 5 Prozent verzeichnet worden.
Syngenta hatte im Geschäftsjahr 2017 noch einen Umsatzrückgang um 1 Prozent auf 12,65 Mrd. Dollar hinnehmen müssen. Das Jahr war durch schwierige Bedingungen und weiter hohen Druck auf die Einkommen in der Landwirtschaft gekennzeichnet, hieß es seinerzeit. Zudem hat der Konzern im vergangenen Jahr einen Verlust von 96 Mio. Dollar verbucht. Verantwortlich für die roten Zahlen waren teure Rechtsfälle in den USA.
~ ISIN CH0011037469 WEB http://www.syngenta.com/global/corporate/ ~ APA078 2018-07-24/09:11