Hunderttausende Soldaten überwachen Wahl in Pakistan
Islamabad (APA/AFP) - Pakistans Militär hat hunderttausende Soldaten im ganzen Land eingesetzt, um die bevorstehende Parlamentswahl am Mittw...
Islamabad (APA/AFP) - Pakistans Militär hat hunderttausende Soldaten im ganzen Land eingesetzt, um die bevorstehende Parlamentswahl am Mittwoch zu überwachen. „Die Stationierung der Truppen ist landesweit abgeschlossen“, erklärte das Militär am Montagabend in einer Mitteilung. Die Soldaten sollen demnach mit örtlichen Gesetzeshütern zusammenarbeiten, um „ein sicheres und geschütztes Umfeld“ für die Stimmabgabe zu gewährleisten.
Bewaffnete Sicherheitskräfte überwachten am Dienstag die Ausgabe von Wahlurnen in der Hauptstadt Islamabad. Insgesamt mehr als 370.000 Soldaten sollen im ganzen Land für den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen sorgen - so viele wie noch nie in der Geschichte des Landes. Der massive Truppeneinsatz sowie die Entscheidung der Wahlbehörden, den Soldaten weitreichende Rechte in den Wahlkabinen einzuräumen, nährten zuletzt allerdings Sorge vor Wahlmanipulationen.
Dabei ist die mögliche Einmischung des Militärs nur ein Streitpunkt in einem kurzen, aber harten Wahlkampf, der von massiver Gewalt überschattet war. Mehr als 175 Menschen wurden bei Anschlägen getötet, unter ihnen drei Kandidaten.
Der Wettbewerb konzentrierte sich zuletzt im wesentlichen auf zwei Parteien: Die Regierungspartei Muslimliga-Nawaz (PML-N) des inzwischen inhaftierten ehemaligen Premierministers Nawaz Sharif sowie die oppositionelle Tehreek-e-Insaf (PTI) des ehemaligen Cricket-Stars Imran Khan.
„Unsere Vorhersagen sind gerade sehr unklar“, sagte Bilal Gilani vom Umfrage-Institut Gallup der AFP. Ein großer Teil der Wähler habe sich noch nicht entschieden, der Wahlsieg sei „noch zu haben“.
Die PML-N hat dem Militär vorgeworfen, Medien und Kandidaten zu manipulieren, um die derzeitige Regierung in Islamabad gegen eine fügsamere auszutauschen. Einige ihrer Anhänger kündigten bereits an, nach der Wahl auf die Straße zu gehen, sollten die Parteiführer sie dazu aufrufen.