Oberländer Bundesrat zieht Bilanz
Schönwies – Es war eine Forderung der Bauern nach einem Vertreter auf Bundesebene westlich von Innsbruck. Am 28. März wurde der Schönwieser ...
Schönwies –Es war eine Forderung der Bauern nach einem Vertreter auf Bundesebene westlich von Innsbruck. Am 28. März wurde der Schönwieser Peter Raggl in den Bundesrat gewählt. Der Tiroler Bauernbunddirektor lud nach Ablauf von 100 Tagen zu einem ersten Bilanzgespräch. „Für mich ist es eine große Ehre, dass ich Tirol in Wien vertreten darf“, dabei sei es weder geplant noch angestrebt gewesen, dass er nach Wien gehe, so Raggl.
Er möchte nun die bäuerlichen Interessen und die Interessen des ländlichen Raums vertreten, wie er betonte. Der Bundesrat habe dabei eine besondere Position: Es ist eine Schnittstelle zwischen Bund und Land. „Ich hoffe, dass sich dabei das ein oder andere für den Bezirk ergibt“, betont er.
Derzeit tagt der Bundesrat im Ausweichquartier in der Hofburg: Eine erste Aufgabe sei es gewesen, sich in dem verwinkelten Gebäude zurechtzufinden, so Raggl weiter. Bisher hätten ihn außerdem Themen wie der Familienbonus, die Angleichung der Umsatzsteuer für Nächtigungen, die auch dem Tourismusbezirk zugutekommen würde, oder das Doppelbudget beschäftigt.
Raggl verteidigt die 12-Stunden-Woche: „Im Tourismus hat man dabei oft schummeln müssen.“ Wichtig sei, dass die zehnte und elfte Stunde freiwillig ist. Ebenfalls wünscht er sich eine Abschaffung der überbordenden Bürokratie nach dem Prinzip „Beraten statt strafen“. Gerade auf den Almen oder bei bäuerlichen Produzenten seien die Strafen oft zu hoch gewesen.
Raggl will weiter Bauernbunddirektor bleiben: „Das muss sich mit dem Brotberuf ausgehen.“ (mr)