Dutzende Tote und Verletzte bei Anschlägen im Süden Syriens
Damaskus (APA/Reuters/dpa/AFP) - Eine Reihe von Selbstmordanschlägen hat am Mittwoch die syrische Stadt und gleichnamige Provinz Sweida ersc...
Damaskus (APA/Reuters/dpa/AFP) - Eine Reihe von Selbstmordanschlägen hat am Mittwoch die syrische Stadt und gleichnamige Provinz Sweida erschüttert. Bei den Attentaten im Süden des Landes wurden mindestens 38 Menschen getötet und 37 weitere verletzt, wie die syrische Gesundheitsbehörde einem staatlichen TV-Sender mitteilte. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) wird in Medienberichten für die Anschläge verantwortlich gemacht.
Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ meldete unterdessen mindestens 50 Tote und 45 Verletzte, darunter mehrere Zivilisten. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netz von Informanten. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum zu überprüfen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, die IS-Kämpfer hätten versucht, die Stadt anzugreifen. Ein Attentäter habe sich in einem Markt in die Luft gesprengt. Die Sicherheitskräfte hätten zudem zwei weitere Attentäter verfolgt und getötet, bevor diese ihre Sprenggürtel hätten zünden können. Über die Anzahl der Opfer machte die Agentur keine genauen Angaben.
Die „Beobachtungsstelle“ erklärte, insgesamt vier Angreifer hätten ihre Sprengstoffgürtel gezündet. Demzufolge dauerten die schweren Gefechte zunächst an. Unter den Opfern seien mindestens 28 regierungstreue Sicherheitskräfte, so die Organisation. Auch 16 IS-Anhänger seien getötet worden.
Parallel zu den Attacken in der Stadt hätten die IS-Kämpfer drei Dörfer nordöstlich von Sweida angegriffen. Die Luftwaffe habe Verstecke der Islamisten bombardiert, nachdem Soldaten einen Vorstoß der Kämpfer in die Dörfer verhindert hätten.
Ein Anrainer sagte, unter den Menschen in Sweida herrsche Panik. Andere Augenzeugen berichteten, Explosionen hätten das ganze Gebiet erschüttert.
Die syrische Armee und ihre Verbündeten hatten in den vergangenen Wochen den Süden Syriens, darunter auch Sweida, größtenteils wieder unter Kontrolle gebracht. Sie bekämpfen dort noch einen IS-Ableger, der ein Gebiet an der Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen kontrolliert. Der IS hat sein früheres Herrschaftsgebiet in Syrien fast vollständig verloren. Er ist aber noch in einigen wenigen Regionen aktiv.