EZB-Geldflut treibt Kreditvergabe an Firmen immer stärker an
Frankfurt (APA/Reuters) - Das viele billige Geld der EZB schiebt den Kreditfluss in der Eurozone immer mehr an. Geldhäuser im Währungsgebiet...
Frankfurt (APA/Reuters) - Das viele billige Geld der EZB schiebt den Kreditfluss in der Eurozone immer mehr an. Geldhäuser im Währungsgebiet reichten im Juni 4,1 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit dem Frühjahr 2009. Im Mai hatte das Plus bei 3,7 Prozent gelegen.
An die Privathaushalte vergaben die Institute im Juni 2,9 mehr Darlehen als ein Jahr zuvor.
Die Euro-Wächter erwerben seit mehr als drei Jahren in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere. Mit den Käufen wollen sie Banken dazu anregen, weniger in diese Titel zu investieren und stattdessen mehr Kredite an die Wirtschaft auszureichen. Inzwischen läuft die Konjunktur wieder besser. Daher will sie die Transaktionen bis Jahresende einstellen, die dann voraussichtlich ein Volumen von 2,6 Bill. Euro erreicht haben. Die EZB hält zudem den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, um für günstige Finanzierungsbedingungen zu sorgen. An ihrem Kurs der ultratiefen Zinsen will sie noch bis mindestens über den Sommer 2019 festhalten.
Die von den Währungshütern genau beobachtete Geldmenge M3 stieg im Juni um 4,4 Prozent. Experten hatten einen Anstieg von 4,0 Prozent erwartet. Neben Bargeld und Einlagen auf Girokonten gehören auch Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen zur Geldmenge M3. Mittel- bis langfristig sind Ökonomen zufolge die Veränderungen von M3 eng mit der Inflationsentwicklung verknüpft.
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