Auszählung von Parlamentswahl in Pakistan begonnen
Islamabad (APA/AFP) - In Pakistan hat die Auszählung der Parlamentswahl begonnen. Die Wahllokale schlossen offiziell am Mittwoch um 18.00 Uh...
Islamabad (APA/AFP) - In Pakistan hat die Auszählung der Parlamentswahl begonnen. Die Wahllokale schlossen offiziell am Mittwoch um 18.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ). Wähler, die zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ort waren, konnten auch danach noch abstimmen, teilte die pakistanische Wahlbehörde mit. AFP-Reporter berichteten am Nachmittag von langen Warteschlangen vor den Wahllokalen.
Trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen überschattete Gewalt die Abstimmung. Bei einem Selbstmordattentat am Eingang eines Wahllokals in der Stadt Quetta in der Provinz Baluchistan wurden 31 Menschen getötet. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich. Bei einem weiteren Vorfall in Baluchistan war zuvor ein Polizist getötet worden, als eine Handgranate auf ein Wahllokal geworfen wurde.
In der nordwestlichen Stadt Swabi wurde ein Mitarbeiter der Partei des ehemaligen Cricket-Stars Imran Khan laut Polizei bei einem Schusswechsel mit Anhängern einer rivalisierenden Partei getötet. Bereits der Wahlkampf war von massiver Gewalt geprägt. Mehr als 175 Menschen wurden bei mehreren Anschlägen getötet, unter ihnen drei Kandidaten.
Das Rennen um den Posten des Regierungschefs läuft auf einen Zweikampf zwischen Khans Partei und der des ehemaligen Premierministers Nawaz Sharif hinaus. Der Geschäftsmann Sharif wurde vor knapp zwei Wochen bei der Rückkehr nach Pakistan unter Korruptionsverdacht festgenommen.
Sein Nachfolger und Bruder Mian Mohammad Shahbaz Sharif ist Spitzenkandidat der regierenden Pakistanischen Muslimliga-Nawaz (PML-N). Khan tritt für die Oppositionspartei Tehreek-e-Insaf (PTI) an. Er biederte sich auf Stimmensuche zuletzt islamistischen Hardlinern an. Nach Einschätzungen von Beobachtern ist der Wahlausgang weiterhin völlig offen.
Von den 207 Millionen Einwohnern Pakistans waren rund 106 Millionen aufgerufen, die Abgeordneten für die nächste Legislaturperiode von fünf Jahren zu wählen. Der massive Militäreinsatz und die Präsenz von Soldaten in den Wahllokalen nährten zuletzt die Angst vor Wahlmanipulationen. Die PML-N beschuldigte das Militär, die Wahl zugunsten seines Fürsprechers Khan zu manipulieren.