American Football

Nach Titel-Triple ist für Raiders vor der Football-EM

14 der 16 Tiroler Eurofighter (ohne Michael Habetin und Thomas Pichlmann) versammelt.
© Rinner/Raiders

Bei der American-Football-Europameisterschaft in Finnland greift Österreich mit einem runderneuerten jungen Team und Nationaltrainer Shuan Fatah nach dem Titel.

Von Alois Moser

Wien –Vor vier Jahren krönte sich Österreich bei der Football-Heim-EM zum Vize-Europameister. Bei der am Sonntag beginnenden Europameisterschaft im finnischen Vantaa ist vieles anders: Der Austragungsort natürlich – aber auch das rot-weiß-rote Team ist ein gänzlich neues. Und der Titelverteidiger fehlt überhaupt.

Nach langen Querelen um die EM-Austragung (Deutschland war ursprünglich als Ausrichter vorgesehen, Anm.) scheinen die Deutschen bei der EM in Finnland nicht im Teilnehmerfeld auf. Aber auch ohne sein Heimatland erwartet Österreichs Nationaltrainer Shuan Fatah, seines Zeichens gebürtiger Berliner, schon in der am Sonntag beginnenden Vorrunde sportlich hochkarätige Herausforderer: „Schweden und Dänemark sind starke Gegner.“ Pluspunkt der Kontrahenten sei gegenüber seinem blutjungen Team vor allem die Erfahrung, denn: „Manche meiner Spieler sind noch ziemlich grün hinter den Ohren.“ Nicht zuletzt mehrere Ausfälle und Absagen sorgen dafür, dass die Personallage dem hauptberuflichen Raiders-Coach Kopfzerbrechen bereitet: „Auf manchen Positionen sind wir sehr dünn besetzt.“

Andererseits eine gute Gelegenheit für junge Spieler, wie der 50-Jährige findet: „Es ist gut, wenn die Jungen ranmüssen, nur so können sie etwas lernen.“

Eine Prämisse, die Fatah auch als Raiders-Trainer befolgt. Neben den 16 Spielern aus dem eigenen Stall, die den Löwenanteil des Teams stellen, kommen auch viele von den in der Austrian Bowl knapp unterlegenen Vienna Vikings hinzu: „Ich bin gespannt, wie Raiders und Vikings nach diesem epischen Battle im Finale miteinander auskommen.“ Der Berliner glaubt aber nicht an Grüppchenbildung in seinem 53-Mann-Kader: „Die sind alle professionell, da steht dann doch Nationalmannschaft drüber.“ Team-Oldie Thomas Pichlmann, der nach zwei Länderspielen im Fußball Österreich nun auch im Football vertreten wird, schmunzelt: „Unterm rot-weiß-roten Helm sind alle gleich. Die Vorfreude ist riesig.“

Dementsprechend ist auch die Erwartungshaltung. „Sollten wir die Vorrunde überstehen, werden wir im Finale voraussichtlich auf Frankreich treffen“, denkt AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck schon an das mögliche Endspiel. „Unser Minimalziel ist das Finale, aber natürlich will jeder den Titel“, strotzen Teamdebütant Pichlmann und seine Mitstreiter ebenfalls vor Selbstbewusstsein.

Morgen geht’s auf nach Finnland – am Sonntag wartet Dänemark (15 Uhr).