American Football: Fatah hat bei EM Chance auf vierte Trophäe 2018

Innsbruck/Vantaa (APA) - Shuan Fatah, der Headcoach des österreichischen American-Football-Nationalteams, findet sich vor der am Sonntag beg...

Innsbruck/Vantaa (APA) - Shuan Fatah, der Headcoach des österreichischen American-Football-Nationalteams, findet sich vor der am Sonntag beginnenden Europameisterschaft in einer besonderen Situation wieder. Der Deutsche hat als Vereinstrainer mit den Raiders Tirol heuer bereits drei Trophäen erobert und kann den Triumphzug nun mit einem möglichen ersten EM-Titel der AFBÖ-Auswahl in Finnland vollenden.

Fatah kam 2011 als Coach zu den Innsbruckern und konnte dort gleich im ersten Jahr den Austrian Bowl und den Euro Bowl gewinnen. Seit seinem Amtsantritt in der Stadt am Inn führte er sein Team jedes Jahr in das Endspiel der Austrian Football League und staubte dabei viermal den Meistertitel ab - zuletzt vor wenigen Tagen in St. Pölten im „ewigen“ Duell gegen die Vikings Vienna. Mit dem 51:48, das als punktereichstes Austrian-Bowl-Spiel in die Geschichte einging, fixierte Fatah schon den dritten Titel in der laufenden Saison.

Die Raiders hatten davor bereits die Central European Football League (CEFL) gewonnen und sich damit für das Finale der erstmals ausgetragenen „League of Champions“ qualifiziert. In diesem coachte Fatah die Tiroler Ende Juni gegen die Copenhagen Towers zu einem 45:20-Triumph. Bei der EM trifft der Deutsche mit den österreichischen Footballern zum Auftakt der Gruppenphase diesmal auf das Nationalteam der Dänen.

Der vierte Titel 2018 wäre die Krönung. „Das ist eine Konstellation, die sehr selten auftaucht. So eine Chance hat man nur einmal im Leben. Das wäre das i-Tüpfelchen für eine magische Saison“, konstatierte Fatah, der allerdings auch daran denkt, dass einige seiner Schützlinge heuer noch titellos sind. „Es geht in erster Linie darum, dass wir alle etwas davon haben.“ Die Zielsetzung für das Football-Großereignis ist dennoch unmissverständlich die Goldmedaille: „Persönlich trete ich als Trainer an, um das Ding zu holen.“

Seine Tätigkeit als Headcoach des Nationalteams nahm Fatah Ende 2015 auf. Es ist sein erstes Trainer-Engagement für eine Länderauswahl. „Das habe ich davor noch nie gemacht. Im Moment macht es mir tierisch Spaß, es ist aber auch sehr anstrengend“, sagte der Deutsche der APA - Austria Presse Agentur. Der Unterschied zum Club-Football sei dabei groß. „Die Challenge ist, dass man limitierte Vorbereitungszeit hat und die Spieler aus ihren Vereinen sehr unterschiedliche Stile gewohnt sind.“ Besonders reizvoll sei für ihn, „sich mit anderen Nationen messen zu können“.

Nationaltrainer zu sein habe Vor- und Nachteile. „Das ist ein ganz anderes Geschäft als in der Liga. Im Club-Bereich kann ich so viel Training machen, wie ich will. Das ist im Nationalteam nicht der Fall.“ Besonders schwierig ist die Auswahl des Kaders. „Wichtig ist, dass man die besten Spieler aussucht“, erklärte Fatah.

Bis 1990 war er selbst sportlich für die Adler Berlin aktiv, mit denen er dreimal deutscher Meister wurde. Bei seinem Heimatverein nahm Fatah schließlich 1996 auch den ersten Posten als Headcoach an. Abseits des Feldes gibt er seine Expertise bei TV-Übertragungen an das Publikum weiter.