Sturm-Trainer Vogel: „Jetzt ist es fast nicht mehr machbar“
Viel vorgenommen, wenig gezeigt: Bei Sturm Graz hielt nach dem 0:2 gegen Ajax im CL-Quali-Hinspiel die Ernüchterung Einzug.
Amsterdam – Nach der klaren 0:2-Auswärts-Niederlage ist die Champions-League-Chance für Vizemeister Sturm Graz nur noch minimal. Die Steirer verpassten es am Mittwoch im ersten Europacup-Duell gegen Ajax Amsterdam die benötigte Topleistung abzurufen und stehen vor dem Rückspiel in der zweiten Runde der Qualifikation vor einer Mammutaufgabe. Noch haben sich die Grazer nicht aufgegeben.
„Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass es schwer wird, jetzt ist es fast nicht mehr machbar“, resümierte Sturm-Trainer Heiko Vogel. Der Geschäftsführer Sport, Günter Kreissl, reagierte ebenso gefasst. „Wir haben gegen einen außerordentlich guten Gegner 0:2 verloren, das ist grundsätzlich kein Beinbruch. Wir sind nicht zufrieden, aber es ist nicht so, dass es uns komplett unerwartet trifft.“ Auch für Kapitän Stefan Hierländer war Ajax die zwei Tore besser. „Das muss man knallhart so sagen.“
Spendlhofer: „Uns haben die Eier gefehlt“
Der österreichische Cupsieger hatte dem niederländischen Rekordmeister in der mit 53.000 Zuschauern ausverkauften Johan Cruijff ArenA nur phasenweise etwas entgegenzusetzen. „Es war ein sehr schweres Spiel für jeden einzelnen“, erklärte Spielmacher Peter Zulj. „Ajax ist eine Champions-League-Mannschaft, die können schon alle kicken. Dass ein Ziyech, Tadic, Blind, oder wie sie alle heißen, mehr Qualität als wir haben, ist klar.“
Der ÖFB-Teamspieler bekrittelte die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. „Wir hätten viel mehr nach vorne, viel mehr Ballbesitz haben müssen.“ Verteidiger Lukas Spendlhofer formulierte es unmissverständlich: „Uns haben die Eier in der Hose gefehlt. Und auf diesem Top-Niveau wird jede Unkonzentriertheit bestraft.“
Lob für die Fans: „Waren überlegen“
Sturms Spielplan, Ajax bereitwillig den Ball zu überlassen, um dann blitzschnell umzuschalten, ging nicht auf. „Wir haben uns viel vorgenommen, aber diese Umschaltmomente nicht ausnützen können, weil wir die Bälle zu schnell verloren haben“, schilderte Hierländer. „Das ist auf diesem Niveau tödlich, weil man dann einfach nicht in den Rhythmus kommt.“
Ein Lob verteilten Trainer und Spieler an die mehr als 2.000 mitgereisten Grazer Schlachtenbummler. „Über die Fans kann ich immer nur dasselbe sagen: Unglaublich, auch die Choreografie“, sagte Vogel. „Unsere Fans waren überlegen, nicht so wie wir. Tut mir leid, dass wir ein 0:2 präsentiert haben.“