Italiens Präsident warnt vor „unbedachten Initiativen“ am Brenner

Rom (APA) - Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella hat die Relevanz des Brenners als offene Grenze hervorgehoben. Der Brenner se...

Rom (APA) - Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella hat die Relevanz des Brenners als offene Grenze hervorgehoben. Der Brenner sei von einem „Element der Trennung zu einem Bindeglied“ geworden. Paradoxerweise bestehe die Gefahr, dass ein Jahrhundert nach dem Ende des Ersten Weltkriegs „unbedachte Initiativen“ zu einer Schließung dieser gemeinsamen Grenze führen könne, warnte Mattarella.

„Große Errungenschaften der Geschichte und in den internationalen Beziehungen, wie der Abbau der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen der Republik Irland und Nordirland sind ein Erbgut der Menschheit“, sagte Mattarella bei einer Begegnung mit Journalisten am Donnerstag im Präsidialpalast Quirinale. Auch der Brenner sei in diesem Zusammenhang ein positives Beispiel.

Der italienische Staatschef sprach auch das Thema Migration an. Er begrüßte dabei die Bereitschaft der EU, mit Italien im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik zusammenzuarbeiten. Weltweit gebe es 65 Millionen Flüchtlinge. „Endlich gibt es positive Signale seitens verschiedener EU-Länder. Schritt für Schritt ist ein EU-Plan notwendig, damit das Thema Einwanderung gesteuert werden kann“, erklärte Mattarella.

Der italienische Präsident richtete einen Appell für einen Neustart der EU.“Wir erleben eine Phase der Ungewissheit. Entweder findet ein Neubeginn der EU statt, oder der Niedergang des Kontinents ist vorhersehbar“, so das Staatsoberhaupt.