Deutschland untersagt Firmenerwerb durch chinesische Käufer - Bericht
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Regierung will nach einem Zeitschriftenbericht erstmals einen Unternehmenskauf in Deutschland durch chin...
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Regierung will nach einem Zeitschriftenbericht erstmals einen Unternehmenskauf in Deutschland durch chinesische Investoren untersagen. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete am Donnerstag vorab, die Regierung wolle ihr Veto gegen den Verkauf des westfälischen Werkzeugmaschinenherstellers Leifeld Metal Spinning an chinesische Geldgeber einlegen.
Das zuständige deutsche Wirtschaftsministerium in Berlin lehnte es auf Anfrage ab, den Bericht zu kommentieren. „Zu einzelnen Investitionsprüfungen können wir keine Stellung nehmen“, sagte eine Sprecherin.
Nach dem Bericht der „Wirtschaftswoche“ will das Bundeskabinett am 1. August, an dem es unter dem Vorsitz von Vizekanzler Olaf Scholz tagen soll, einen entsprechenden Beschluss treffen. Die Zeitschrift berief sich auf nicht näher genannte Regierungskreise. Sie berichtete von einer monatelangen Prüfung des Übernahmevorhabens. Das Ahlener Unternehmen Leifeld beschäftige rund 200 Mitarbeiter und sei Technologieführer bei hochfesten Materialien, die in der Luft- und Raumfahrt, aber auch im Nuklearbereich zum Einsatz kämen.
Eine Sprecherin des deutschen Wirtschaftsministeriums hatte gerade erst davon gesprochen, dass die Regierung den Schutz hiesiger Firmen vor Übernahmen durch Investoren aus dem Ausland mit unfairen Mitteln besser schützen wolle. Es gehe darum, die Instrumente zu schärfen, wenn solche Übernahmen nicht in marktkonformer Weise liefen. „Da hat der Staat zurecht die Pflicht, auf die Unternehmen aufzupassen“, hatte die Sprecherin ergänzt. Deutsche Firmen stehen bei Investoren aus China schon länger ganz oben auf der Liste der interessanten Kaufobjekte.