Aktivisten: Syrien hisst Flagge am Rande der Golan-Höhen

Damaskus (APA/AFP) - Nach vier Jahren hat die syrische Armee laut Aktivisten erstmals wieder die Nationalflagge in einer Pufferzone am Rande...

Damaskus (APA/AFP) - Nach vier Jahren hat die syrische Armee laut Aktivisten erstmals wieder die Nationalflagge in einer Pufferzone am Rande der von Israel besetzten Golan-Höhen gehisst.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag erklärte, übernahmen die Truppen von Machthaber Bashar al-Assad die Kontrolle über die zerstörte Stadt Quneitra und den wichtigsten Übergang zu den Golan-Höhen und hissten dort die syrische Flagge.

Laut der Beobachtungsstelle kehrten die Truppen nach dem Abzug der letzten Jihadisten in das Gebiet zurück. Die regierungsnahe Zeitung „Al-Watan“ berichtete ebenfalls, dass die Armee die Flagge an dem Übergang von Quneitra „wenige dutzend Meter von den feindlichen israelischen Soldaten“ entfernt gehisst habe. Quneitra liegt im Norden der Golan-Höhen in einer Pufferzone, die nach dem Krieg 1973 von der UNO eingerichtet worden war.

Israel hatte im Sechs-Tage-Krieg 1200 Quadratkilometer der syrischen Golan-Höhen besetzt und in einem international nie anerkannten Schritt 1981 annektiert. Beim israelisch-arabischen Yom-Kippur-Krieg 1973 gab es erneut Kämpfe auf den Golan-Höhen. Nach einer Waffenruhe wurde entlang einer Waffenstillstandslinie eine Pufferzone eingerichtet, die seitdem von UN-Friedenstruppen überwacht wird. Einen offiziellen Friedensschluss gibt es bis heute nicht.

Im syrischen Bürgerkrieg hatte das Jihadistenbündnis Hayat Tahrir al-Sham unter Führung des syrischen Al-Kaida-Ablegers Quneitra und die umliegenden Grenzgebiete besetzt. Nachdem sie es abgelehnt hatten, wie andere Rebellen in der Region die Waffen niederzulegen, wurden sie am Samstag im Rahmen einer Vereinbarung mit Russland in die nordwestliche Provinz Idlib gebracht, die weiterhin unter Kontrolle der Rebellen und Jihadisten steht.