Tschechien reagiert auf illegale Tötung von Tigern
Prag (APA/dpa) - Tschechien verschärft die Regeln für die Haltung von Großkatzen wie Tigern und Löwen. Die Regierung in Prag reagiert damit ...
Prag (APA/dpa) - Tschechien verschärft die Regeln für die Haltung von Großkatzen wie Tigern und Löwen. Die Regierung in Prag reagiert damit auf den jüngsten Fall der illegalen Tötung von mindestens drei Tigern, wie das zuständige Agrarministerium am Donnerstag mitteilte.
Die tschechische Polizei hatte bei Razzien in der vergangenen Woche drei Verdächtige festgenommen. Den Männern wird vorgeworfen, Tiger getötet zu haben, um die Körperteile für die traditionelle chinesische Medizin zu verwenden. Auf dem Schwarzmarkt in Asien werden für Tigerprodukte Höchstpreise gezahlt. Die Großkatzen sind weltweit vom Aussterben bedroht.
Zudem verbietet Tschechien mit sofortiger Wirkung den Export von Tigern für kommerzielle Zwecke in Länder außerhalb der Europäischen Union. Ferner sollen die Tierschutzregelungen verschärft und die Halter von Raubkatzen stärkeren Kontrollen unterliegen.
Den Angaben zufolge sind bei privaten Haltern in Tschechien derzeit 20 Tiger, 44 Löwen, 49 Pumas und 15 Ozelote registriert, bei Zirkussen weitere 54 Löwen und 39 Tiger.
„Es wird definitiv nicht mehr möglich sein, dass jemand mit seiner Großkatze an der Leine in der Öffentlichkeit spazieren geht“, kündigte Agrarminister Miroslav Toman an. Die Haltung von exotischen Tieren unterliegt in der Europäischen Union bisher keinen einheitlichen Regeln.