Kurdisch geführtes Bündnis trifft Regierungsvertreter in Damaskus

Beirut (APA/Reuters) - Ein von den USA unterstütztes und von Kurden angeführtes Bündnis arbeitet offenbar an einer Vereinbarung der von Kurd...

Beirut (APA/Reuters) - Ein von den USA unterstütztes und von Kurden angeführtes Bündnis arbeitet offenbar an einer Vereinbarung der von Kurden kontrollierten Gebiete im Norden Syriens. „Eine Delegation des Demokratischen Rates Syriens (SDC; Anm.) stattet auf Einladung der Regierung Damaskus einen ersten offiziellen Besuch ab“, erklärte der Co-Vorsitzende Riad Darar am Freitag.

Der militärische Arm des SDC, die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), kontrolliert weite Teile im Norden und Nordosten des seit sieben Jahren unter einem Bürgerkrieg leidenden Landes. In Damaskus soll mit Vertretern der Regierung von Präsident Bashar al-Assad über die Zukunft der dort aufgebauten autonomen Verwaltungsbehörden gesprochen werden. Die Delegation besteht aus mehreren hochrangigen politischen und militärischen Vertretern.

Seit Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 2011 hat die kurdische Gemeinschaft eine De-facto-Autonomie in den von ihr kontrollierten Gebieten eingeführt. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte entsprechen diese Gebiete rund 27 Prozent des Landes, in denen sich einige wichtige Ölfelder befinden.

Im Mai hatte Assad gedroht, er wolle die Kurdengebiete „mit Gewalt befreien“, sollten Verhandlungen keinen Erfolg haben. Die USA reagierten ihrerseits mit einer Warnung an die Regierung in Damaskus: Ein Angriff auf die US-Streitkräfte oder ihre Verbündeten sei „eine schlechte Entscheidung“, hieß es aus dem Pentagon.

Die syrische Armee hat seit Jahresbeginn mit Unterstützung Russlands große Gebiete von den Rebellen zurückerobert. Russische Medien meldeten am Donnerstag, Assad wolle als nächstes die nordwestliche Provinz Idlib wieder unter Kontrolle der Regierung bringen.