Radverkehr soll im Raum Hall auf die Überholspur
Im Planungsverband Hall und Umgebung laufen die Arbeiten an einem regionalen Radwegekonzept. Bis Herbst sollen die Resultate vorliegen.
Hall –Neun Prozent der täglichen Wege werden in den sechs Gemeinden des Planungsverbandes Hall und Umgebung mit dem Fahrrad zurückgelegt – in Innsbruck sind es 22 Prozent. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist also groß, zumal der E-Bike-Boom das Fahrrad auch in den teils höher gelegenen Siedlungsgebieten attraktiver macht.
Bisher gibt es im Planungsverbandsgebiet (Hall, Absam, Thaur, Rum, Mils, Gnadenwald) mit Ausnahme des Inntalradweges aber kaum durchgängige, einladende Fahrradrouten. Daher beabsichtigen die Gemeinden, innerhalb eines Jahres gemeinsam ein Radverkehrskonzept mit kurz- und mittelfristig umsetzbaren Maßnahmen auszuarbeiten. Am Ende soll ein durchgehendes, möglichst direktes, sicheres und ganzjährig befahrbares Radwegnetz zwischen den Orten und nach Innsbruck stehen. „Die Investitionen der Gemeinden und des Landes sollen es künftig ermöglichen, den Radverkehrsanteil in den Gemeinden deutlich zu steigern“, hofft die Obfrau des Planungsverbandes, BM Eva Posch aus Hall.
Seit März arbeiten die Gemeinden zusammen mit der Abteilung Verkehr und Straße des Landes an geeigneten Radrouten. In der rund 20-köpfigen Strategiegruppe sitzen neben den Bürgermeistern auch Vertreter aus allen sechs Gemeinderäten. Zusätzlich zu mehreren Arbeitssitzungen gab es zuletzt auch eine gemeinsame Befahrung. Zwei Planungsbüros aus Tirol und Wien begleiten den Prozess.
Laut Posch hat das Planungsteam nunmehr einen ersten Entwurf für die Radrouten vorgeschlagen, die Frage der konkreten Routenplanungen und deren Machbarkeit soll über den Sommer geklärt werden – schließlich braucht es hier teilweise auch Gespräche mit Grundbesitzern. Die konkreten Ergebnisse werden im Herbst erwartet.
Ein Teil des Gesamtprojekts ist eine Art Dörferradweg, der unterhalb der Dörferstraße bzw. der Ortskerne geführt werden soll. Hier gebe es „mehrere Varianten, die man im Detail betrachten muss“, meint BM Christoph Walser aus Thaur. „Um das Ganze durchgängig zu machen, bräuchte es noch einige Verbindungswege. Wir müssen schauen, wie wir das bewerkstelligen, der Wille in der Region ist jedenfalls groß.“
Der Haller Vizebürgermeister Wolfgang Tscherner (Für Hall) zeigt sich mit den Plänen für die Trassenführung zufrieden, er hätte sich aber „deutlich mehr“ Einbindung radfahrender Bürger gewünscht, – etwa mit einer vorläufigen Präsentation oder auch einem eigenen Stand beim Haller Umweltfest im Juni. (TT, md)