Missbrauchsprozess in Freiburg - Anklägerin spricht von Mordverdacht
Freiburg (APA/dpa) - Im Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg ermittelt die deutsche Justiz nun auch we...
Freiburg (APA/dpa) - Im Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg ermittelt die deutsche Justiz nun auch wegen Mordes gegen den Angeklagten. Der 33 Jahre alte Spanier stehe im Verdacht, gemeinsam mit einem Komplizen ein Mädchen missbraucht und erdrosselt zu haben, sagte Staatsanwältin Nikola Novak am Freitag vor dem Landgericht Freiburg.
Es gebe neue, konkrete Hinweise auf ein Video der Tat, die sich vermutlich in Weißrussland ereignet habe. Wer das Mädchen und der mutmaßliche Mittäter sind, sei unklar. Der Spanier weist die Vorwürfe zurück, wie seine Verteidigerin Mona Hammerschmidt erklärte. Beweise gebe es nicht. Der Mann selbst äußerte sich am Freitag hierzu vor Gericht nicht.
Angeklagt ist der 33-Jährige vor dem Landgericht wegen des mehrfachen Missbrauchs eines heute zehn Jahre alten Buben. Er hat gestanden, den Burschen in mindestens 15 Fällen vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben. Ein Urteil wird es Gerichtsangaben zufolge frühestens am 6. August geben.
Der damals in Staufen lebende Bub war mehr als zwei Jahre lang im Darknet angeboten und Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Seine Mutter (48) und ihr wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafter Lebensgefährte (39) werden dafür verantwortlich gemacht. Sie haben gestanden. Es gab in dem Fall insgesamt acht Festnahmen und Anklagen.