Salzburger Festspiele: Bühne für bilaterale Gespräche
Salzburg (APA) - Für Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stehen vor dem Besuch der Premiere der „Zauberflöte“ am Freitagabend im Großen Fests...
Salzburg (APA) - Für Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stehen vor dem Besuch der Premiere der „Zauberflöte“ am Freitagabend im Großen Festspielhaus noch drei kurze Arbeitsgespräche auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Fototermin mit seinen Amtskollegen Jüri Ratas aus Estland und Andrej Babis aus Tschechien trifft Kurz gegen 17.00 Uhr mit der britischen Premierministerin Theresa May zusammen.
Ein Handshake der drei Regierungschefs, die gemeinsam mit ihren Frauen und Lebensgefährtinnen vor die Kameras traten, läutete am Nachmittag die Reihe der Treffen ein. Die Vier-Augen-Gespräche drehen sich dabei in erster Linie um die bilateralen Beziehungen und die Prioritäten des österreichischen EU-Ratsvorsitzes. Mit Ratas und Babis dürfte Kurz Medienberichten zufolge etwa über das EU-Budget, die Migrationsfrage, die Westbalkan-Strategie der EU und die Einrichtung eines gemeinsamen digitalen Marktes sprechen. Estland ist - gemeinsam mit Österreich und Bulgarien - derzeit Teil der „Trio-Präsidentschaft“, wo jeweils drei aufeinanderfolgende Ratspräsidentschaften zusammenarbeiten.
Beim Treffen von Kurz mit May soll es vor allem um die Abwicklung des Brexit gehen. Vor dem Meeting werden der Bundeskanzler und die britische Premierministerin um 16.45 Uhr im Hotel Sacher ein kurzes Pressestatement abgeben. Fragen von Journalisten sind dabei allerdings nicht zugelassen.
Parallel ist am Freitag auch Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) in politischer Mission in Salzburg unterwegs. Sie trifft auf den UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura, und ihren mazedonischen Amtskollegen, Nikola Dimitrov. „Für mich ist es auch wichtig, in welcher Form Österreich als EU-Ratsvorsitz einen konkreten Beitrag leisten kann, um die syrische Tragödie endlich zu beenden“, betonte Kneissl. Sie wolle das Gespräch mit de Mistura nützen, um ihm die volle Unterstützung Österreichs und der gesamten EU zu versichern.
Beim Treffen mit Dimitrov werde der Durchbruch in der Namensfrage mit Griechenland stehen, der Mazedonien den Weg zu Beitrittsverhandlungen mit der EU geebnet hat. „Die euro-atlantische Integration ist nicht nur für Mazedonien von großer Bedeutung, sondern stellt auch einen Beitrag zur Stabilisierung der gesamten Region dar“, teilte Kneissl in einer Aussendung mit.
Der Abend endet für die Politiker unpolitisch - sie werden um 19.00 Uhr die Premiere von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ besuchen.