US-Börsen tendieren im Verlauf mit Verlusten
New York (APA) - Die New Yorker Aktienbörsen tendieren am Freitag im Verlauf mit klaren Verlusten. Am Vortag hatte eine europäisch-amerikani...
New York (APA) - Die New Yorker Aktienbörsen tendieren am Freitag im Verlauf mit klaren Verlusten. Am Vortag hatte eine europäisch-amerikanische Unterredung zum transatlantischen Handelsstreit für kurzzeitige Entspannung gesorgt. Nun dürften negativ aufgefasste Quartalsergebnisse insbesondere den Technologiesektor belasten. Überraschend positive Wachstumsdaten konnten keine Wende einleiten.
Gegen 20.00 Uhr notierte der Dow Jones mit einem Minus von 0,30 Prozent bei 25.451,69 Punkten. Der S&P-500 Index verlor 0,66 Prozent auf 2.818,69 Einheiten.
Noch deutlichere Verluste verbuchte die Technologiebörse Nasdaq. Der Nasdaq Composite rutschte zuletzt um 1,37 Prozent auf 7.744,91 Einheiten ab. Nachdem am Donnerstag Aktien von Facebook das Barometer deutlich nach unten gezogen hatten, waren heute die Technologiewerte von Intel und Twitter im Fokus.
Beim Chip-Riesen Intel stellten der überraschend stark gestiegene bereinigte Gewinn je Aktie und das Umsatzwachstum die Investoren nicht zufrieden: Die Titel gaben 8,45 Prozent ab und tendierten zuletzt bei 47,76 US-Dollar. Händler führten dies darauf zurück, dass der Umsatz mit Chips für große Rechenzentren nicht so stark gestiegen sei wie erhofft.
Analysten hatten sich mittlerweile zum Chiphersteller und Konkurrenten von D (plus 2,67 Prozent) zu Wort gemeldet. Experten der Credit Suisse schraubten ihr Kursziel für die Papiere von 65 auf 58 US-Dollar hinunter, aber bestätigten die Kaufempfehlung „Outperform“. Goldman Sachs reduzierte ihr Kursziel gar von 53 auf 49 USD („Neutral“). Morgan-Stanley-Experten erhöhten es dagegen von 55 auf 56 US-Dollar („Equal-Weight“).
Die Aktien des Kurznachrichtendiensts Twitter erlebten einen ähnlichen Kursabsturz wie am Vortag Facebook. Zuletzt tendierten die Anteilsscheine um 18,40 Prozent schwächer. Der Kurznachrichtendienst führte als Grund für den Nutzerrückgang die neuen Datenschutzregeln in Europa an. Dazu kämen die Bemühungen, die Plattform aufzuräumen. Das Unternehmen versucht schon länger, härter gegen gefälschte Profile durchzugreifen, über die Spam und politische Propaganda verbreitet werden. Zuletzt hatte Twitter gesperrte Accounts von den Abonnenten-Zahlen abgezogen, wodurch viele Nutzer „Follower“ verloren.
Ebenfalls deutlich im Minus notierten die Aktien von Western Digital, die um 7,39 Prozent sanken. Der Festplattenhersteller hatte bereits am Vorabend seine Viertquartalszahlen präsentiert, die über den Markterwartungen gelegen waren. Investoren dürfte dies nicht genug gewesen sein.
Colgate-Palmolive veloren moderate 0,52 Prozent. Der US-Konsumgüterkonzern rechne im Gesamtjahr mit einem schwächeren Wachstum bei Umsatz und Gewinn, ließ er mitteilen. Die Märkte seien nach wie vor sehr herausfordernd, sagte Firmenchef Ian Cook. Laut Cook hat der Zahnpasta- und Seifenhersteller ein weiteres schwieriges Quartal gehabt. Dieses sei hinter seinen Erwartungen zurück geblieben. Auch Analysten hatten mehr erhofft.
Zuletzt rückten auch CBS ins Aufmerksamkeitszentrum. Dort dürften es aber nicht frische Zahlen gewesen sein, welche die Aktien des Unternehmens um 5,41 Prozent fallen ließen. Dem Chef des US-Medienkonzerns, Leslie Moonves, wird die Belästigung von Frauen vorgeworfen. Das Unternehmen kündigte am Freitag an, die Anschuldigungen untersuchen zu wollen. Details der Vorwürfe wurden zunächst nicht bekannt. Das Magazin „New Yorker“ wollte offensichtlich später am Freitag darüber berichten.
Dass sich in den USA das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal nahezu verdoppelt dürfte unterdessen nicht ins Gewicht gefallen sein. In den Monaten April bis Juni habe die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um auf das Jahr hochgerechnete 4,1 Prozent zugelegt, hatte das Handelsministerium nach einer ersten Schätzung erklärt. Dies ist das stärkste Wachstum seit dem dritten Quartal 2014.
~ ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~ APA457 2018-07-27/20:16