Trotz Explorer-Aus: Grundbesitzer zuversichtlich
Vom Rückzug der Explorer-Hotelgruppe erfuhr der Grundeigentümer aus den Medien. Er ist nun für neue Interessenten offen.
Von Catharina Oblasser
Lienz –„Wir sind sehr verwundert.“ So kommentiert der Lienzer Anwalt Johannes Hibler die Erklärung der Explorer-Hotelgruppe, die Pläne für einen Standort am Lienzer Hochstein aufzugeben – die TT berichtete.
Hibler vertritt den Grundeigentümer am Hochstein, der die Flächen an Explorer verkaufen wollte. „Der Kaufvertrag war fast fertig“, sagt der Anwalt. „Es haben nur noch ein paar Details auf Käuferseite gefehlt.“ Auch über den Kaufpreis war man sich einig gewesen. Besonders verwunderlich ist für den Grundbesitzer, dass Explorer sich ihm gegenüber überhaupt nicht geäußert habe. „Wir mussten das Aus für die Pläne am Hochstein aus den Medien erfahren“, so der Anwalt.
Zur Vorgeschichte: Die Explorer-Gruppe betreibt bzw. plant in ganz Tirol mehrere Hotelprojekte in einer günstigen Preiskategorie. Zum Eklat war es wegen eines Vorhabens in Umhausen im Ötztal gekommen. Dort sollten aus dem Wirtschaftsförderprogramm des Landes mehr als 400.000 Euro an Zuschüssen an Explorer fließen. Die Opposition im Landtag protestierte, darunter auch die SPÖ mit ihrer Landeschefin, der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Zurzeit ist das betreffende Förderprogramm auf Eis gelegt, der Landesrechnungshof prüft. Die Reaktion der Explorer-Geschäftsführerin: Man fühle sich in Tirol nicht willkommen und werde das Lienzer Projekt am Hochstein nicht weiterverfolgen.
Das nimmt die ÖVP-Opposition im Lienzer Gemeinderat zum Anlass für heftige Kritik an Elisabeth Blanik (SPÖ). „Der Spagat der Bürgermeisterin, in Lienz das Hotelprojekt zu unterstützen und zeitgleich als Oppositionschefin im Tiroler Landtag den Projektbetreiber in Misskredit zu bringen, ist gescheitert“, so ÖVP-Klubchef Alexander Kröll. Blanik sieht die Schuld bei LH Günther Platter (ÖVP), der wegen des Prüfungsantrags der Opposition gleich das ganze Förderpaket auf Eis gelegt habe.
Für den Grundbesitzer am Hochstein ist das politische Geplänkel rund um die Explorer-Absage unwichtig. Er ist zuversichtlich, das Grundstück anderweitig an den Mann zu bringen. „Die Hotelwidmung ist bereits vorhanden, die Stimmung im Tourismus ist gut“, meint Hibler im Namen seines Mandanten. „Es werden sich bestimmt neue Interessenten finden.“ Den kolportierten arabischen Scheich als Investor gebe es übrigens aber nicht.