Fußball: Austria-Offensive begeisterte, aber Letsch mahnte

Wien (APA) - Die Austria darf nach zwei Spielen in der neuen Generali Arena durchaus zufrieden sein. Mit einem 4:0 gegen die Admira begeiste...

Wien (APA) - Die Austria darf nach zwei Spielen in der neuen Generali Arena durchaus zufrieden sein. Mit einem 4:0 gegen die Admira begeisterten die Wiener am Sonntag die rund 10.000 Fans mit ihrer Offensivpower. Trainer Thomas Letsch sah dennoch ein trügerisches Ergebnis. Die Admira fand Topchancen vor, scheiterte aber wiederholt an ihrer Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse.

„Vom Ergebnis her ist es super gelaufen. Da gibt es wenig zu meckern. Aber wir haben noch viel Luft nach oben, was das Defensivverhalten anbelangt“, sagte Letsch. Auch aufgrund einer Erkrankung von Dominik Prokop unter der Woche setzte der Deutsche von Beginn weg mit Alon Turgeman, Christoph Monschein und Bright Edomwonyi drei Stürmer ein. Zwar agierte Turgeman als offensivster Part des Mittelfelds, den Israeli zog es dennoch zumeist weit nach vorne.

Die Abstimmung bei Gegenstößen stimmte deshalb nicht immer - vor allem in der ersten Spielhälfte. Da schoss Edomwonyi (23., 30.) zwar einen Zwei-Tore-Vorsprung für die Hausherren heraus, die Austria ließ jedoch auch „Hochkaräter“ (Letsch) zu. Die Admria wusste diese freilich nicht zu nutzen. Sinan Bakis und Dominik Starkl ließen aus kürzester Distanz Zielgenauigkeit vermissen.

Admira-Trainer Ernst Baumeister war darüber nicht erfreut. Erst einen Treffer haben die Südstädter nach vier Runden zu Buche stehen: Stephan Zwierschitz traf gegen Hartberg aus einem Freistoß. Zwar war die Auslosung mit Spielen gegen Rapid, LASK und Austria für die Niederösterreicher nicht die einfachste, die Chancenverwertung könnte dennoch besser sein. „Es ist eine Qualitätsfrage und kein Pech, wenn man aus zwei Metern nicht ins leere Tor schießt“, merkte Baumeister unverblümt an. Es gelte, daran im Training zu arbeiten.

Die Offensivabteilung der Austria indes beschert Letsch die Qual der Wahl. So saß der in der Vorsaison noch gesetzte Kevin Friesenbichler gegen die Admira 75 Minuten nur auf der Bank. Erst nachdem Uros Matic (54.) mit seinem Tor alle Zweifel am Sieger beseitigt hatte, wechselte die Austria durch. So kam auch Lucas Venuto zu einer Viertelstunde Einsatzzeit. Dass mit dem noch nicht spielberechtigten Brasilianer Ewandro bald ein weiterer Offensivspieler zur Verfügung steht, heizt den Konkurrenzkampf an.

„Wir haben die Situation, dass wir sehr viel Qualität in der Offensive haben, wir sehr viele Stürmer haben“, erklärte Letsch. Schon vor dem Admira-Spiel hatte er erklärt, dass Angreifer vielleicht „einen Tick sensibler“ als andere Spieler wären. „Wir werden im Normalfall Minimum zwei Stürmer auf dem Platz haben und werden in der Regel noch zwei bringen. Deshalb brauchen wir alle und ich bin froh, dass wir sie haben“, meinte der Austria-Coach.

Im Moment beeinträchtigt das Luxusproblem die Stimmung im Team nicht negativ. „Wir verstehen uns im Training alle gut, da gibt es keine Dispute. Jeder gönnt jedem ein Tor“, sagte Monschein. Letsch nahm es mit Blick auf das Auswärtsspiel in St. Pölten mit einem Schuss Humor. „Wir müssen schauen, welche Spieler zur Verfügung stehen, dann basteln wir wieder. Vielleicht spielen wir mit drei, vier oder fünf Stürmern. Das wäre cool.“ Ungläubige Blicke vor Augen schob er jedoch umgehend nach: „Die Balance sollte aber schon stimmen. Das hat sie heute nicht getan.“