Antragslose Steuererklärung - Steuerberater warnen vor Nachteilen
Wien (APA) - Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sieht die Idee der Wirtschaftskammer für eine antragslose Steuererklärung am...
Wien (APA) - Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sieht die Idee der Wirtschaftskammer für eine antragslose Steuererklärung ambivalent. Freilich brauche es Vereinfachungen für die Betriebe, allerdings könnten Unternehmer, die die vorgeschlagene Pauschalierung der Betriebsausgaben in Anspruch nehmen, schlechter aussteigen, warnte Präsident Klaus Hübner im APA-Gespräch.
Den Vorschlag der Wiener Wirtschaftskammer finde man per se nicht schlecht. Allerdings: Es gebe bereits Erfahrungen mit Pauschalierungen. „Da kommen die Leute dann oft zu uns und fragen: Was ist besser für mich? Pauschale oder genaue Abrechnung?“, schilderte Hübner. Und laut seinen Angaben gibt es „etliche Beispiele, wo die Ersparnis durch die Unterstützung eines Steuerberaters höher ist als das anfallende Honorar“, warb er für die Branche.
Die Wirtschaftskammer Wien hatte vorgerechnet, dass Kleinunternehmer im Schnitt 1.000 Euro pro Jahr für Steuerberatung ausgeben würden, um die aufwendigen Einkommenssteueranträge bewältigen zu können. Bei 100.000 erwarteten Selbstständigen, die das automatische System nutzen würden, käme man österreichweit auf eine jährliche Ersparnis von 100 Mio. Euro. Hübner bezweifelt diese Zahl. Aber selbst wenn sie tatsächlich bei einer ähnlichen Größenordnung liegen würde, macht er sich keine Sorgen um das Geschäft der Steuerberater - denn: „Unser Branchenumsatz liegt bei 2,5 Mrd. Euro im Jahr.“
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