Rettung von Menschen durch EU-Mission „Sophia“ drastisch gesunken
Berlin (APA/AFP) - Die Zahl der im Rahmen der EU-Mission „Sophia“ aus dem Mittelmeer geretteten Menschen ist im ersten Halbjahr 2018 drastis...
Berlin (APA/AFP) - Die Zahl der im Rahmen der EU-Mission „Sophia“ aus dem Mittelmeer geretteten Menschen ist im ersten Halbjahr 2018 drastisch gesunken. Der Rückgang betrage 83 Prozent verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtete das Internet-Portal „Buzzfeed“ am Dienstag unter Berufung auf Antworten der deutschen Regierung auf Anfragen der FDP-Fraktion sowie einen vertraulichen EU-Bericht.
Zugleich sei eine besonders hohe Zahl von Flüchtlingen im Mittelmeer ertrunken, hieß es in dem Bericht weiter. Deren Zahl wurde für 2018 bisher mit mehr als 1.500 angegeben, davon allein 629 im Juni, hieß es in „Buzzfeed“ unter Berufung auf Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR). Die an der Mission „Eunavfor Med Operation Sophia“ beteiligten Einheiten der deutschem Bundeswehr retteten demnach im Mai und im Juni niemanden.
„Europa braucht eine gemeinsame Strategie, um Libyen dauerhaft zu stabilisieren“, zitierte das Portal den FDP-Außenpolitiker Ulrich Lechte. Die steigende Zahl von Toten im Mittelmeer wird in dem Bericht mit der Politik vor allem Italiens und Maltas in Verbindung gebracht, Einsätze privater Hilfsorganisationen zur Rettung von Menschen aus dem Mittelmeer möglichst zu verhindern. Insbesondere dürfen diese nur noch in Ausnahmefällen Häfen in den beiden Ländern anlaufen, einige ihrer Schiffe wurden beschlagnahmt. Noch 2017 hatten private Seenotretter mehr als 46.000 Menschen aus Notlagen im Mittelmeer geborgen.