Aretha und Co: Starke Frauen im Fokus der MTV Video Music Awards

New York (APA/AFP/dpa) - Starke Frauen haben den MTV Video Music Awards am Montag ihren Stempel aufgedrückt: Neben Auszeichnungen für Künstl...

New York (APA/AFP/dpa) - Starke Frauen haben den MTV Video Music Awards am Montag ihren Stempel aufgedrückt: Neben Auszeichnungen für Künstlerinnen wie Cardi B, Camila Cabello oder Jennifer Lopez stand die Gala in der New Yorker Radio City Music Hall auch im Zeichen der kürzlich verstorbenen „Queen of Soul“ Aretha Franklin. So meinte etwa Madonna, dass Aretha sie dahin gebracht habe, wo sie heute stehe.

Die Popdiva ist am vergangenen Donnerstag und damit Franklins Todestag 60 Jahre alt geworden. „Ich danke Dir, Aretha, dass Du uns allen diese Kraft gegeben hast. Respekt. Lang lebe die Queen“, fügte Madonna vor den in der Halle versammelten Stars hinzu. „Respect“ war einer von Franklins großen Hits aus dem Jahr 1967, eine Coverversion des Titels von Otis Redding. Das Lied wurde zum Ende der Show gespielt, dazu tanzte das Publikum ausgelassen.

Mit immerhin zehn Nominierungen war Rapperin Cardi B in den Abend gegangen, drei Preise - für die VMAs typisch in Form eines kleinen Astronauten mit Flagge in der Hand - konnte sie letztlich mit nach Hause nehmen, darunter die Auszeichnung als „Beste neue Künstlerin“. Dabei war die Gala auch ihr Comeback aus der Babypause. „Vor einigen Monaten haben mir viele Leute gesagt: ‚Du spielst mit deiner Karriere. Du bekommst ein Baby, was machst du da?‘ Ich habe das Baby ausgetragen, ich habe das Baby bekommen und jetzt gewinne ich immer noch Preise“, meinte sie dazu.

Das Rampenlicht konnte sich Cardi B bei den 35. MTV Video Music Awards mit vielen anderen starken Frauen teilen. Ariana Grande gewann mit „No Tears Left to Cry“ in der Kategorie „Bester Pop“ und bedankte sich im kurzen schwarzen Kleid bei ihrem Verlobten Pete Davidson in der ersten Reihe - „dafür, dass du existierst“. Nicki Minaj setzte sich mit „Chun-Li“ in der Kategorie „Bester Hip Hop“ durch und lieferte einen aufsehenerregenden Auftritt als altägyptische Königin in der Haupthalle des neuen World Trade Center Bahnhofs im Süden Manhattans ab. „Song des Jahres“ wurde „Rockstar“ von Post Malone und 21 Savage. Fans konnten online für ihre Favoriten stimmen.

In den beiden Königskategorien „Künstlerin des Jahres“ und „Video des Jahres“ räumte überraschend Camila Cabello ab, die mit ihrer Mutter zur Show gekommen war. „Ich kann nicht glauben, dass das hier für mich ist“, sagte Cabello mit Blick auf ihre Trophäe. Zum ersten Mal wurde der Preis auch in der Kategorie „Lateinamerikanische Musik“ verliehen und ging an J Balvin für den Song „Ma Gente“.

Während die „VMAs“ im vergangenen Jahr noch politisch und düster waren, gab es heuer davon nicht mehr viel zu sehen. Mit einem Seitenhieb auf US-Präsident Donald Trump verglich Schauspieler Kevin Hart die Preisgala mit einem „typischen Tag im Weißen Haus“ - „schlechte Sprache, Menschen rennen aufs Klo und twittern verrückte Dinge“. Logic und Ryan Tedder holten für den Song „One Day“ Einwandererfamilien auf die Bühne, um gegen die Einwanderungspolitik von Trump zu protestieren. „Wir sind alle menschliche Wesen“ stand auf den T-Shirts der Menschen, im Hintergrund der Bühne war eine Grenzmauer zu sehen.

Trotz der vielen Auszeichnungen für eine neue Popgeneration war aber auch ein weiteres altbekanntes MTV-Gesicht präsent: Jennifer Lopez bekam den Ehrenpreis „Michael Jackson Vanguard Award“ und bedankte sich mit einer emotionalen Rede. „Ich bin mit MTV aufgewachsen, und das hier ist wirklich eine wahnsinnige Ehre für mich“, sagte die Musikerin, nachdem sie ein Medley ihrer größten Hits gesungen hatte. Mit Tränen in den Augen bedankte sich Lopez im goldenen Glitzer-Outfit bei ihrer Mutter, ihren zwei Kindern, die sie als „meine zwei kleinen Engel“ bezeichnete, und ihrem Freund, dem früheren Baseball-Profi Alex Rodriguez. „Du bist meine Zwillings-Seele, mein Leben ist süßer und besser mit dir darin.“