Hochzeiger Bergbahnen: Revolverheld(en) im Pitztal
Der Vollversammlung der Hochzeiger Bergbahn AG wurden starke Steigerungen in Frequenz und Umsätzen präsentiert. Zum Saisonauftakt sowie bei Kooperationen greift die Marketing-Strategie.
Von Thomas Parth
Jerzens –Die Gondel dient als Tor. Wer den Fußball hineinkickt, bekommt einen Preis. Der Marketing-Gag erscheint oberflächlich betrachtet wie ein Kinderspiel, ist es aber nicht, wenn man die gebündelte Werbekraft des Pitztals betrachtet. „Wir sind die Ersten im Tiroler Oberland, die eine Kooperation mit einem Bundesligisten, wie in unserem Fall dem FC Augsburg, eingegangen sind“, zeigt GF Thomas Fleischhacker auf: „Wir trauen uns etwas. Unsere Botschaft ist damit klar: Wir blicken nicht mehr nur von der Pitztalbrücke taleinwärts, sondern talauswärts!“
BM Walter Schöpf aus Wenns in seiner Funktion als Eigentümervertreter – die Gemeinden Wenns, Jerzens und St. Leonhard sowie der TVB Pitztal halten 75 Prozent an der Hochzeiger Bergbahn AG – bestätigt: „Es ist eine Aufbruchsstimmung im ganzen Pitztal deutlich spürbar!“
Die Zahlen untermauern diese Aussage. „Im abgelaufenen Winter konnten die Umsätze der Bergbahnen um 17 Prozent und die der Gastronomie um 20 Prozent gesteigert werden“, bestätigt Aufsichtsrat und TVB-Obmann Rainer Schultes.
Heute, also Mitte August, habe man bereits das Sommerergebnis des Jahres 2016 erreicht. „Wir konnten die Zutritte im Sommer binnen zweier Saisonen um die Hälfte steigern. Das ist ein Erfolg der intensiven Arbeit und unserer Investitionen. Das entspricht den Zahlen und den Rückmeldungen, die wir erhalten“, analysiert Fleischhacker. Das Hochzeiger- Opening der letzten Wintersaison mit Superstar Christl Stürmer war mit 4000 Besuchern die bestbesuchte Veranstaltung dieser Art, die das Pitztaler Skigebiet seit seinem Bestehen verzeichnen durfte. In dieser Tonlage soll es auch weitergehen, denn als die heurigen Zugpferde haben sich Revolverheld für den 8. Dezember angesagt.
„Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten schon länger am Zugangskonzept Hochzeiger. Auch im Pitzpark in Wenns wollen wir vorwärtskommen. Bei der flexibleren Gestaltung unserer Karten, wie zum Beispiel der Pitztal-Card mit Wahlskitag am Gletscher oder am Hochzeiger, wurde bereits vieles umgesetzt“, legt Schultes nach.
Marketingstrategien wie die Kooperation mit dem FC Augsburg werden gemeinsam mit TVB, dem Hochzeiger und den Gletscherbahnen durchgeführt. Die Gespräche zwischen den Leistungsträgern würden generell harmonisch und im gegenseitigen Vertrauen verlaufen. „Unsere Gespräche zu den 3-plus-1-Tickets haben nur wenige Minuten gedauert“, lobt Fleischhacker.
Im kommenden Sommer werde es eine weitere Offensive im Pitztal geben. „Wir haben bereits 2500 Betten und insgesamt 18 Leistungsträger für eine Sommer-Card gewinnen können. Mit dabei sind auch die Imster Bergbahnen und das Kaunertal“, so der Bergbahn-Geschäftsführer, der sich nach gesundheitlichen Schwierigkeiten und einer Operation wieder auf dem Weg der Besserung befindet: „Ich arbeite ganz normal. Die Ärzte haben mich für gesund erklärt. Im November läuft meine Therapie aus. Mir geht es gut. Mich freut es sehr, dass in dieser für mich nicht ganz leichten Zeit das Team noch enger zusammengerückt ist.“
Der Rechtsstreit mit dem ehemaligen Geschäftsführer und Vorstand Hansjörg Wohlfarter sei zwar noch nicht beendet, jedoch gilt dieses Thema als innerbetrieblich „abgeschlossen“.