Spanischer Ölkonzern Cepsa steuert angeblich auf Börsengang zu

Madrid/München (APA/Reuters) - Der spanische Ölraffinerie- und Tankstellen-Betreiber Cepsa steuert Finanzkreisen zufolge auf einen Börsengan...

Madrid/München (APA/Reuters) - Der spanische Ölraffinerie- und Tankstellen-Betreiber Cepsa steuert Finanzkreisen zufolge auf einen Börsengang im Herbst zu. Der Eigentümer von Cepsa, die staatliche Investmentgesellschaft Mubadala aus Abu Dhabi, habe sich für diesen Weg entschieden und wolle den Startschuss für den Börsengang bereits im September geben, sagten vier mit den Plänen vertraute Banker der Nachrichtenagentur Reuters.

Cepsa könne mit einer Bewertung von rund 10 Mrd. Euro rechnen und wäre damit einer der wertvollsten Börsenneulinge dieses Jahres in Europa, sagten zwei Banker. Die Emission solle in Madrid und nicht - wie ebenfalls erwogen - in London über die Bühne gehen. Spanischen Anlegern sei Cepsa stärker vertraut, zumal die Firma dort früher bereits an der Börse gelistet war.

Offiziell gehe die Prüfung eines direkten Verkaufs von Cepsa zwar noch weiter, der Börsengang sei aber die wahrscheinlichste Option, hieß es in Finanzkreisen. Mubadala wollte sich dazu nicht äußern. Der arabische Staatsfonds hatte im März erklärt, er prüfe beide Varianten. Mubadala hatte sich nach und nach bei Cepsa eingekauft und 2011 die restlichen Anteile vom französischen Ölkonzern Total übernommen. Damals war Cepsa mit rund 7,5 Mrd. Euro bewertet worden. Im ersten Halbjahr 2018 kam der Konzern auf 12,4 Mrd. Euro Umsatz und einen Nettogewinn von 441 (2017: 412) Mio. Euro.

Im Herbst stehen in Europa zahlreiche Börsengänge ins Haus. Noch sind die Voraussetzungen günstig, weil die Investoren nach Anlagemöglichkeiten suchen. Doch Investmentbanker fürchten, dass die Börseneuphorie bei steigenden Zinsen abebben könnte. Zu den wichtigsten Börsenkandidaten zählen der Verpackungstechnik-Konzern SIG Combibloc aus der Schweiz, die Münchner Knorr-Bremse sowie der Chip-Anlagenbauer Exyte (früher M+W) aus Stuttgart.