Paralympics 2020 sollen auch Japans alternder Gesellschaft dienen
Tokio (APA/dpa) - Japan will die Paralympics 2020 im eigenen Land als Katalysator im Umgang mit der rasanten Überalterung seiner Gesellschaf...
Tokio (APA/dpa) - Japan will die Paralympics 2020 im eigenen Land als Katalysator im Umgang mit der rasanten Überalterung seiner Gesellschaft nutzen. Die demografische Entwicklung Japans erfordere Lösungen, und dabei könnten die Paralympics nützliche Erfahrungen liefern, sagte Japans mehrfacher Goldmedaillen-Gewinner im paralympischen Schwimmen, Junichi Kawai, am Mittwoch vor der ausländischen Presse in Tokio.
Zwar bedürfe es noch einiger Verbesserungen, zum Beispiel bei der ausreichenden Bereitstellung von behindertengerechten Hotelzimmern für die Spiele 2020 in Tokio. Insgesamt aber stelle er auch im Vergleich mit den Paralympics in London, die die bisher erfolgreichsten Spiele waren, Fortschritte hinsichtlich der Zugänglichkeit für Behinderte fest, betonte Kawai.
Bei sechs Paralympics hatte der Japaner 21 Medaillen gewonnen, davon fünf Mal Gold. Heute ist Kawai Vize-Vorsitzender der Athletenkommission für die Spiele 2020. Yasushi Yamawaki, Vize-Präsident des Organisationskomitees, sagte, man arbeite weiter daran, sicherzustellen, dass für behinderte Olympia-Besucher eine ausreichende Anzahl an behindertengerechten Hotelzimmern bereitsteht.
Japan strebe eine auf die Bedürfnisse von Behinderten ausgerichtete Gesellschaft an. Daran ändere seiner Ansicht nach auch ein jüngster Skandal nichts, bei der Ministerien und Behörden Angaben zur Zahl der eigenen Mitarbeiter mit Behinderungen frisiert haben sollen.
Dabei sollen Japans öffentliche Institutionen eigentlich Vorbildfunktion für den Privatsektor haben. So ist vorgesehen, dass 2,5 Prozent der Stellen mit Menschen mit Behinderungen besetzt werden. Für private Unternehmen liegt diese Marke bei 2,2 Prozent. Firmen mit mehr als 100 Angestellten, die das Ziel nicht einhalten, drohen Bußgelder.