Italien

Brückeneinsturz in Genua: Starker Rost bei Westteil festgestellt

Die Morandi-Brücke in Genua stürzte in mehr als 40 Metern Höhe auf einem Abschnitt von rund 100 Metern ein.
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Auch der westliche Rumpf der eingestürzten Brücke befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand.

Genua – Nicht nur der östliche Teil der in Genua eingestürzten Autobahnbrücke, auch der westliche Rumpf befindet sich in einem besorgniserregenden Zustand. Dies berichtete der Chefermittler von Genua, Francesco Cozzi, aufgrund eines Gutachtens von Fachleuten am Donnerstag.

Am Pfeiler, der den östlichen Rumpf stützt, sei die Korrosion des Materials hochgradig vorangeschritten. Aufgrund der Experteninformationen soll beschlossen werden, ob der westliche Rumpf abgerissen, oder stabilisiert werden soll.

Cozzi erklärte auch, dass die Staatsanwaltschaft noch nicht gegen konkrete Personen ermittle. Italienische Medien hatten am Donnerstag berichtet, dass Ermittlungen gegen rund zwölf Personen aufgenommen worden seien, darunter Manager der Autobahngesellschaft „Autostrade per l‘Italia“, Betreiberin der Brücke, sowie hohe Funktionäre des Infrastrukturministeriums.

Der Viadukt war am Dienstag vergangene Woche während eines Unwetters eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben. Die Unternehmerfamilie Benetton, Mehrheitsaktionärin von „Autostrade per l‘Italia“, erklärte sich bereit, die eingestürzte Brücke wieder aufzubauen. Die Brücke selbst gehört zwar dem italienischen Staat, der Autobahnbetreiber muss aber für alle Verpflichtungen aufkommen. Auch die im Hafen von Genua stark verankerte Schiffswerft Fincantieri erklärte sich bereit, die Brücke wieder zu errichten. (APA)