Waldbrand in Hallstatt - Entspannung, aber keine Entwarnung

Hallstatt (APA) - Beim Waldbrand an der Echernwand in Hallstatt (Bezirk Gmunden) hat sich die Lage am Donnerstag entspannt, dennoch soll der...

Hallstatt (APA) - Beim Waldbrand an der Echernwand in Hallstatt (Bezirk Gmunden) hat sich die Lage am Donnerstag entspannt, dennoch soll der Einsatz am Freitag mit vollem Aufgebot weiterlaufen. Ein „Brand aus“ erwartet man erst durch den erhofften Regen der kommenden Tage. Standseilbahn und Schaubergwerk sollen am Freitag wieder freigegeben werden. Als Ursache des Feuers wird eine weggeworfene Zigarette vermutet.

Der Brand hält die Einsatzkräfte seit Dienstag auf Trab. Besonders problematisch ist das steile und felsige Gelände: „Wir können nicht überall hin“, schilderte Bezirks-Feuerwehrkommandant Stefan Schiendorfer der APA, in manchen Bereichen wäre es „unverantwortlich, dort Leute hineinzuschicken“. Die Löschmannschaften legten daher - und auch angesichts einer für Freitag angekündigten Regenphase - von Anfang an den Fokus darauf, zumindest eine Ausbreitung zu verhindern. „Das ist uns gelungen“, sagte Schiendorfer, die Randzonen seien „zu 100 Prozent unter Kontrolle“.

Am Donnerstag standen erneut knapp 100 Helfer im Einsatz. Am Berg spritzten von der Bergrettung gesicherte Feuerwehrmänner das Wasser mit Strahlrohren von oben auf die darunterliegende Felswand mit ihren Glutnestern. Dazu wurden eigens Leitungen verlegt und ein Wasserdepot angelegt. „Das Ganze erfolgt im hochalpinen Gelände. Die Männer können mit Fahrzeugen hinaufgebracht werden, müssen dann aber noch einen einstündigen Fußmarsch zum Einsatzort zurücklegen. Dort löschen sie bei 35 bis 40 Grad Hitze und unter starker Rauchentwicklung. Danach sind sie sichtlich erschöpft“, berichtete Schiendorfer. „Das ist kein Kindergeburtstag.“

Unterstützt wurden sie von vier Hubschraubern des Bundesheeres - darunter auch ein Black Hawk, der 3.000 Liter Wasser, das aus dem Hallstätter See geschöpft wird, auf einmal transportieren kann. „Unser Ziel ist, einen Regen über der ganzen Brandstelle zu erzeugen, sie damit zu benetzen und zu kühlen“, erläuterte Schiendorfer. Danach soll eine angekündigte Wetterlage mit Starkregen den Rest erledigen. Am Donnerstag war davon bis zum späten Nachmittag aber noch nichts zu bemerken. „Es regnet ganz leicht, aber nur so, dass der Boden rutschig wird“, so der Feuerwehrkommandant.

Am Freitag soll der Einsatz unvermindert fortgesetzt werden. „Wir trauen uns noch nicht, ‚stopp‘ zu sagen“, so Schiendorfer. „Wir werden daher morgen wieder fliegen“, man habe auch schon die Zusage des Bundesheeres.

Die Standseilbahn auf den Salzberg sowie das dortige Schaubergwerk blieben am Donnerstag weiterhin aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am Freitag soll beides aber laut Feuerwehr wieder den Betrieb aufnehmen können. Das war ein vorrangiges Ziel, denn die Schließung in der Hochsaison bedeutet einen finanziellen Verlust. Auf den Weltkulturerbeort Hallstatt selbst habe der Brand keine Auswirkungen, der Zustrom an Touristen sei nach wie vor groß, berichtete Vizebürgermeister Alfred Gamsjäger (SPÖ).

Keine Entwarnung gibt es vorerst für die Häuser am Fuß der Wand, die evakuiert worden waren, weil immer wieder Felsbrocken und Bäume vom Berg heruntergepoltert sind. Die neun Bewohner kamen bei Verwandten, Freunden und Bekannten unter.

Die Ursache des Brandes könnte eine achtlos weggeworfene Zigarette gewesen sein. Zu diesem Schluss kommt laut Polizei die Brandverhütungsstelle in ihren ersten Erhebungen. Ein Glimmstängel hat am Donnerstag in Oberösterreich auch einen Waldbrand in St. Ulrich bei Steyr ausgelöst, dieser war aber binnen weniger Stunden gelöscht.

(Grafik 0884-18, Format 88 x 55 mm, Bilder vom Waldbrand sind im AOM mit Datum 22. August abrufbar)