Sepp und ,,Crack vom langen Elend“: Zillertaler bei Hunde-WM
Sepp Haas und sein Schäferhund „Crack vom langen Elend“ wollen in Lignano punkten.
Von Eva-Maria Fankhauser
Ramsau i. Z. –Die dunklen Augen blicken ganz konzentriert. Die Nase zuckt kurz, und schon läuft der Schäferhund los. Fährtenlesen kann Crack gut. Dafür trainiert er mit Herrchen Sepp Haas aus Ramsau auch oft. Jetzt trainieren die beiden aber noch mehr. Denn sie haben sich für die Weltmeisterschaft im Hundesport qualifiziert, die von 13. bis 16. September in Lignano stattfindet. 40 Nationen sind vertreten, darunter auch fünf Österreicher.
Erst vor Kurzem holte Crack den Staatsmeistertitel bei der Meisterschaft des Österreichischen Gebrauchshundesportverbands in Oberösterreich. Haas ist stolz auf seinen vierjährigen Schäferhund und freut sich schon auf die Herausforderung. Er macht heuer bereits zum 8. Mal bei einer Weltmeisterschaft mit. „Aber mit Crack ist es mein erster Antritt“, sagt er im TT-Gespräch. Nervös sind die beiden nicht. „Wir haben schon viele Bewerbe bestritten, und der Hund weiß ja nicht, dass es diesmal eine Weltmeisterschaft ist“, sagt Haas.
Derzeit trainiert das Duo drei- bis viermal pro Woche. Und das, obwohl Haas noch einen weiteren Hund hat, mit dem er als Polizeihundeführer in Tirol im Einsatz ist. „Mit Crack trete ich als privater Starter bei der WM an. Wir machen das hobbymäßig“, sagt Haas. Bei den vorigen Weltmeisterschaften hat er schon einige gute Platzierungen abgestaubt. „Wie es heuer wird, kann man vorab nicht sagen. Crack ist im Fährtenlesen und in der Schutzarbeit sehr gut. Aber die Fährten werden bei der Trockenheit in Lignano zur Herausforderung“, sagt der 53-Jährige. Es gilt, bei der Hunde-WM in den Disziplinen Fährtenlesen, Gehorsam und Schutzarbeit zu punkten. Zudem gehöre immer eine große Portion Glück zu jedem Wettkampf. „Wenn wir unter die Top 15 kommen, wäre ich schon zufrieden“, sagt Haas.
Der Schäferhund heißt übrigens mit vollem Namen „Crack vom Langen Elend“. Ein ungewöhnlicher Name? „Nein. ,Crack‘ ist nicht nur eine Bezeichnung für eine Droge, sondern heißt übersetzt ,erstklassig‘. Und ,vom langen Elend‘ ist der Zwingername, den hängt man bei Zuchthunden immer an“, erklärt Haas.