Handelspleiten - Die meisten Betroffenen fanden wieder einen Job
Wien (APA) - Seit 2010 haben bei Pleiten, Zerschlagungen und Übernahmen im österreichischen Handel mehr als 10.000 Personen ihren Job verlor...
Wien (APA) - Seit 2010 haben bei Pleiten, Zerschlagungen und Übernahmen im österreichischen Handel mehr als 10.000 Personen ihren Job verloren. 136 ehemalige Zielpunkt-Beschäftigte waren Mitte August noch beim S als arbeitslos gemeldet, hieß es vom Arbeitsmarktservice (AMS) auf APA-Anfrage. Ebenfalls arbeitslos waren 20 Personen, die früher bei bauMax arbeiteten, und 13, die vormals bei Dayli angestellt waren.
Insgesamt verzeichnete der Handel in Österreich in den vergangenen Jahren wachsende Umsätze und auch Beschäftigung. Von den rund 10.000 Menschen hätten fast alle neue Jobs gefunden und die überwiegende Mehrheit sei im Handel geblieben, sagte AMS-Vorstand Johannes Kopf kürzlich. Der AMS-Chef verwies darauf, dass es im Handel derzeit große Umwälzungen gebe, insbesondere durch die Digitalisierung und den Internethandel.
Das AMS betonte, dass die aktuelle Vormerkung nicht sage, dass die Personen durchgehend arbeitslos waren. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Personen zwischenzeitlich in Beschäftigung waren und jetzt wieder arbeitslos sind.
Die Übernahme der Schlecker-Filialen in Österreich durch den Investor Rudolf Haberleitner und das Umbranding in Dayli endete im Jahr 2013 in der Insolvenz. Mehr als 3.500 Beschäftigte - vorwiegend Frauen - standen nach der Dayli-Pleite ohne Job da. Bei der Zerschlagung der Baumarktkette bauMax im Jahr 2015 gingen 500 Stellen verloren, 3.200 Mitarbeiter wurden bei Filialübernahmen - u.a. von Obi und Hagebau - übernommen. Die Übernahme der angeschlagenen Supermarktkette Zielpunkt durch das oberösterreichische Traditions-Handelshaus Pfeiffer endete nach zwei Jahren in einer Pleite. Anfang 2016 verloren 1.500 Mitarbeiter ihren Job, 1.200 Personen wurden im Rahmen von Zielpunkt-Filialübernahmen - u.a. durch Spar, Rewe (Billa) und Hofer - weiterbeschäftigt.
Vergangene Woche gab es die nächste Hiobsbotschaft für die Handelsbranche: Der neue Kika/Leiner-Eigentümer - die Signa Holding des Tiroler Investors Rene Benko - will rund ein Fünftel der Belegschaft abbauen. Rund 1.100 Mitarbeiter wurden beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet.
~ WEB http://www.ams.at ~ APA286 2018-08-24/13:16