Sechs Burschen retteten Bewohner vor Flammen in Imster Haus
Die Bewohner schliefen, als sich die Flammen an einem Imster Wohnhaus ausbreiteten. Sechs junge Burschen sahen das Feuer und schlugen Alarm. Nun steht die Brandursache fest.
Imst – Am Ende einer Geburtstagsfeier wurden sechs junge Burschen in Imst zu Lebensrettern. David Perktold hatte Besuch von seinen Freunden, mit denen er heuer am Militärrealgymnasium maturiert hatte. Gemeinsam feierten sie den 18. Geburtstag des Imsters. „Am Ende wollte ich ihnen noch zeigen, wie meine Heimatstadt von oben aussieht.“ Auf dem Weg kamen die sechs gegen 1 Uhr an einem Haus vorbei. „Wir haben gleich gesehen, dass da etwas nicht stimmt.“
Denn es brannte. Sofort teilte sich die Gruppe auf. Während die einen die Feuerwehr alarmierten, läuteten die anderen an den Wohnungstüren und weckten die Bewohner auf. „Die haben alle geschlafen und waren natürlich sehr erschrocken.“ Ein Mann und eine Frau aus der unteren sowie eine Familie mit zwei kleinen Kindern aus der oberen Wohnung konnten sich so unverletzt ins Freie retten.
„Wir haben noch kurz eine Runde durchs Haus gedreht und ‚Feuer! Feuer!‘ gerufen. Als wir dann sicher waren, dass niemand mehr drin ist, sind wir auch hinaus.“ Die sechs Burschen begleiteten die Bewohner noch weg vom brennenden Haus und warteten, bis die Einsatzkräfte vor Ort waren. „Da stand dann schon der Dachstuhl in Flammen.“ Rund 120 Männer der Freiwilligen Feuerwehren Imst und Tarrenz konnten den Brand rasch unter Kontrolle bringen und schließlich löschen.
Dass sie so schnell reagiert haben, ist für den 18-jährigen Tiroler ganz selbstverständlich. „Wir kennen uns ja gut und weil wir auf der Militärschule waren, ging das ganz automatisch“, sagte er bescheiden. Nach ihrem mutigen Einsatz war für David Perktold und seine Schulfreunde die Feier beendet. „Es war ja auch schon spät, wir sind dann heim und schlafen gegangen.“ Der Dank der Hausbewohner ist den sechs jungen Männern jedenfalls sicher. Über Facebook haben die Geretteten bereits Kontakt aufgenommen.
Nicht ganz erloschene Grillkohle als Ursache
Am Haus entstand erheblicher Schaden. Als Brandursache kommt „mit ziemlicher Sicherheit“ ein in einem Lagerraum abgestellter Alukübel in Frage, in dem sich noch nicht ganz erloschene Grillkohle vom Vortag befand, erklärte die Polizei am späten Nachmittag. Die Kohle dürfte sich wieder entzündet haben und aufgrund der Hitzebildung gerieten wohl darüber liegende Holzstellagen in Brand. Dadurch wurde eine Gasflasche erhitzt – Gas floss aus und geriet in Brand. In der Folge weitete sich das Feuer auf den gesamten Dachstuhl aus. (smo)