Waldbrand bei Berlin: Feuerwehr kämpft gegen die Glut
Die Flammen sind gelöscht, doch das Feuer glimmt noch: Drei Tag nach Ausbruch des Waldbrands soll die Ursache geklärt werden.
Treuenbrietzen – Drei Tage nach Ausbruch des Waldbrands vor den Toren Berlins hat die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle, die Glutnester aber noch nicht komplett gelöscht. „Es flammt immer mal wieder auf“, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark der Deutschen Presse-Agentur. Vize-Landrat Christian Stein (CDU) hatte zuvor gesagt: „Wir haben die Lage soweit im Griff.“ Das rund 400 Hektar große Gebiet sei „sicher eingekreist“. Wegen vieler Glutnester könne aber noch keine Entwarnung gegeben werden.
In der Nacht zu Sonntag traf Unterstützung von der Bundeswehr ein. Ein Pionierpanzer solle Schneisen in den Wald bei Treuenbrietzen brechen. Damit könne die Feuerwehr näher an die letzten Glutnester herankommen, erklärte Landesinnenminister Karl-Heinz Schröter (SPD). Rund 400 Einsatzkräfte waren am Abend noch im Einsatz.
Der Landkreis rechnete damit, dass der Großteil der Löscharbeiten am Montag beendet sein wird. Dann müssten viele Feuerwehrleute wieder zur Arbeit. Im Einsatz waren ehrenamtliche Kräfte von Feuerwehren. „Die Hilfsbereitschaft ist groß“, berichtete die Sprecherin. Menschen aus der Umgebung hätten reichlich Essen für die Einsatzkräfte vorbeigebracht. „Wir hatten so viel, dass wir das Essen aus einem Krankenhaus wieder abbestellt haben.“
Ursachenforschung im Vordergrund
In der Nacht konnten alle Einwohner wieder in ihren Häusern schlafen. Der Kreis hob die Evakuierung von Klausdorf und Tiefenbrunnen am Abend auf. Der Ort Frohnsdorf war bereits am Freitagmittag wieder freigegeben worden. Um die 500 Menschen hatten ihre Häuser in den drei Dörfern südlich von Potsdam am Donnerstagabend verlassen müssen.
Unterdessen rückt die Ursachenforschung in den Vordergrund. Innenminister Karl-Heinz Schröter äußerte den Verdacht, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sein könnte. Die Brände, die am Donnerstag erst rund fünf Hektar umfassten und sich dann rasend schnell auf 400 Hektar ausdehnten, waren an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen. Der Verdacht liege nahe, dass es sich deshalb um eine Brandstiftung handeln könnte, hatte auch Stein erklärt.
Die Flammen müssen zunächst gelöscht sein, damit die Ermittler die Orte, wo sie zunächst wüteten, genau untersuchen könnten. Ein Brand, der am Samstag auch in der Nähe von Beelitz etwas nördlich von Treuenbrietzen ausbrach, wurde rasch unter Kontrolle gebracht. (dpa)