Über 30.000 Besucher bei „Offener Baustelle“ am Berliner Schloss
Berlin (APA/dpa) - Das Berliner Schloss hat sich schon ein Jahr vor seiner Eröffnung als Publikumsmagnet erwiesen. Zu den letzten Tagen der ...
Berlin (APA/dpa) - Das Berliner Schloss hat sich schon ein Jahr vor seiner Eröffnung als Publikumsmagnet erwiesen. Zu den letzten Tagen der offenen Baustelle besichtigten am Wochenende mehr als 30.000 Menschen die wiedererrichtete Hohenzollernresidenz in der Mitte Berlins, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte.
Das Schloss soll ab Ende 2019 unter dem Namen Humboldt Forum als großes Kultur- und Museumszentrum öffnen. Die Veranstalter erwarten bis zu drei Millionen Besucher im Jahr.
„Kieke, staune, wunder Dir!“ - unter diesem Motto präsentierte sich die riesige Baustelle am Wochenende im Endspurt: Viele Gerüste sind bereits gefallen. Vor allem das Herzstück, ein nach dem Baumeister Andreas Schlüter benannter Innenhof, zeigte schon seine volle barocke Pracht.
Höhepunkt dort war am Samstag ein Benefizkonzert der Berliner Philharmoniker. Unter Leitung ihres designierten Chefdirigenten Kirill Petrenko wiederholten die Musiker ihre umjubelte Saisoneröffnung vom Vortag nochmals unter freiem Himmel. Atemberaubend vor allem Beethovens 7. Sinfonie mit ihrem furiosen „forte fortissimo“ zum Schluss - Bravorufe und begeisterter Applaus.
Das Humboldt Forum ist mit Baukosten von insgesamt fast 600 Millionen Euro das mit Abstand größte Kulturprojekt des Bundes. 105 Millionen Euro müssen zur Rekonstruktion der historischen Fassaden über Spenden hereinkommen, davon fehlen noch etwa 20 Millionen. Trotz der angespannten Situation auf dem Baumarkt liege das Projekt weiter im Zeitplan, sagte Bauvorstand Hans-Dieter Hegner.
Die Besucher zeigten sich weitgehend angetan vom Ergebnis. Auf einer großen weißen Tafel hinterließen sie Notizen wie „Überwältigend!“ und „Bin begeistert!“. Allenfalls die spannungsreiche Kombination von rekonstruiertem Barock mit moderner Architektur stieß auf Skepsis: „Tolles Schloss, moderne Fassade eine Katastrophe“.
Auffallend einig waren sich die Kommentatoren dagegen in ihrem klaren Nein zu dem geplanten Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Vorplatz. Einer schrieb: „Keine Wippe! Oder wollt ihr uns verschaukeln?“