Rad-WM 2018

Überblick zur Rad-WM: Innsbruck eine Woche im Ausnahmezustand

Die besten Radfahrer der Welt gastieren in Innsbruck – das hat große Auswirkungen auf das Leben in der Stadt.
© Mario Stiehl

Die Rad-WM (22. bis 30. 9.) kommt näher und auch die Stimmung steigt. Doch das Großereignis hat vielfältige Auswirkungen auf die Stadt. Und noch unterschätzen viele Bürger die Folgen im Alltag.

Innsbruck — In etwas mehr als drei Wochen gastiert die Straßenrad-WM in Innsbruck. Und nachdem es im Vorlauf etliche Diskussionen über die Veranstaltung gab, kommt (auch sichtbar an vielen Flecken) so etwas wie WM-Stimmung auf. Auch sonst wird in den kommenden Tagen und Wochen die WM vieles in und um Innsbruck bestimmen. Hier ein kleiner Überblick.

Umbau:

Dass ein Straßenteiler bei der Patscherkofelbahn erst vor zwei Monaten gebaut wurde und für die WM wieder abgerissen werden muss, um ihn dann nach der WM wieder aufzubauen, löst vielfach Kopfschütteln aus. Auch für die Veranstalter ärgerlich, aber unausweichlich. Der Weltradsportverband UCI habe in diesem Fall gesagt, dass der Straßenteiler aus Sicherheitsgründen weg müsse.

Information:

Dort, wo die besten Radfahrer der Welt vorbeifahren werden, hängen sie: Insgesamt 900 Plakate weisen die Rennstrecke als solche aus. „Wer diese Schilder in seiner Umgebung sieht, weiß, dass hier ein Rennen stattfindet", sagt Streckenmanager Gerhard Wehr. In den kommenden Tagen gibt es einen Trupp, der von Haus zu Haus geht und Aushänge verteilt. Darin wird ersichtlich, wann Strecken gesperrt werden. „Wir bitten die Menschen, sich frühzeitig zu informieren", sagt Esther Wilhelm, Sprecherin der Rad-WM.

Wer nicht darauf achtet, dem kann es passieren, dass er während eines Rennens für einige Zeit nicht aus der eigenen Ausfahrt kommt. Hinzu kommt eine eigene Ausgabe von Innsbruck informiert (wird auch in Aldrans, Absam, Lans und Götzens verteilt), die sich ganz der WM widmet. Ab dem 13. September gibt es vier Infoabende. Auch an mehreren Infoständen wird jetzt intensiv informiert.

Öffis:

Für die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) ergeben sich viele Herausforderungen durch die WM. „Wir haben zu Beginn der Veranstaltungen die Situation, dass es auf der Nordseite bis zur Mühlauer Brücke keinen öffentlichen Verkehr gibt. Hier führen wir dann eine Linie von der Technik über die Schneeburggasse bis zur Nordkette", sagt Kurt Schmarl, der für die IVB die Planung der Ausweichstrecken übernommen hat. Hinzu kommen durch die zeitweise Sperre der Dörferstraße auch hier Verschiebungen und Sperren.

„Ab Mittwoch, den 26. September, teilt sich der Öffi-Verkehr in der Stadt dann in zwei Teile. Alles vom Westen geht bis zum Marktplatz, die Linie 3 bis zur Anichstraße. Im Osten geht es bis zum Sillpark, die Linie 3 bis zum Leipziger Platz." Zudem sind bei der WM Stadtteile während der Rennen und Trainings nicht erreichbar. Die Straßenbahnlinie 6 wird etwa verstärkt als Ersatz geführt. Alle Infos über die Öffi-Linien gibt es unter der Hotline 0512/5307-600 bzw. sind auf www.ivb.at bereits für diese Tage in den Fahrplan eingespielt.

Parken:

Es kommt zu Einschränkungen im Individualverkehr. Durch den Rundkurs ist an den Renn- und Trainingstagen für die Straßenrennen etwa der Bereich rund um den Bahnhof über Stunden nicht erreichbar. „Es gibt aber Kreuzungspunkte für die Fußgänger in diesem Bereich." Auch sonst gibt es etliche Einschränkungen, beispielsweise am Rennweg. Die Autobahnabfahrten Innsbruck-Mitte und Kranebitten sind teilweise gesperrt. „Termine richtig planen", rät Wilhelm der Bevölkerung. Es sei auch sonst im Verkehr mit Behinderungen zu rechnen. Wehr sagt aber: „Das Leben in der Stadt geht natürlich weiter." Teilweise fallen Parkplätze weg — hier gebe es eine Regelung, wo in gewissen Bereichen die Parkzonen ausgeweitet werden. Auch hier werden Anrainer noch informiert:

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https://www.innsbruck-tirol2018.com/bevoelkerungsinfo/

Insgesamt werden zwischen 12 und 15 Kilometer an Gittern aufgestellt. Aber auch hier bitten die Veranstalter um Verständnis für die Arbeiten — und dass daraus Behinderungen entstehen.

Blaulichtorganisationen ...

... ist es natürlich erlaubt, die Strecke zu queren. Klinik und Krankenhaus Hall seien immer erreichbar. Die Innsbrucker Sozialen Dienste werden ihren Dienst teilweise mit E-Bikes antreten. Auch bei Essen auf Rädern kommt es zu keinen Einschränkungen — wohl aber zu früheren Anlieferungen.

Müll:

Die IKB werden vom 24. bis 28. September ihre Touren um 5 Uhr Früh starten. Die Bevölkerung wird gebeten, die Abfalltonnen rechtzeitig raus- und auch wieder reinzustellen. Es werden auch einige Sammelinseln abgebaut.

Kinder:

Für Schulen und Kindergärten gab es Informationen, ob sie von Sperren betroffen sind: „Wir bitten die Eltern, mit den Lehrern oder Kindergartenpädagogen über die jeweiligen Lösungen zu sprechen."

Freiwillige:

Die Veranstalter suchen noch freiwillige Helfer für die WM — speziell im Raum Innsbruck. „Wer Lust hat, soll sich bitte melden. Es gibt eine Einschulung und die einzigartige Möglichkeit, bei der WM dabei zu sein", wirbt Wilhelm. Interessierte können sich unter www.innsbruck-tirol2018.com melden.

Geschäftstüchtig:

Es sei schon von Vereinen einiges geplant, um die rund 500.000 Fans auch zu verpflegen. Aber natürlich können noch Standln dazukommen. Auch der eine oder andere Balkon an der Strecke könnte vermietet werden. Bei Parkplätzen werden wohl einige geschäftstüchtige Grundbesitzer etwas Geld verdienen. Grundsätzlich ist Innsbruck zur WM schon jetzt gut gebucht.

Auffangparkplätze:

Rund um Innsbruck entstehen über 25 Auffangparkplätze — teilweise in Feldern oder bei Bergbahnen. Die anreisenden Fans werden schon an der Grenze informiert. (mw)

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