Bundesheer will Engagement in Bosnien und Afrika verstärken
Ab 15. September sollen 150 zusätzliche Soldaten die EUFOR in Bosnien verstärken. Auch Afrika soll stärker in den Fokus rücken.
Wien – Der Westbalkan ist für Österreich traditionell ein wichtiger Bestandteil der Außen- und Verteidigungspolitik. Bei der EU-Mission in Bosnien-Herzegowina (EUFOR) ist Österreich größter, bei der KFOR-Mission im Kosovo einer der wichtigsten Truppensteller. Im September sollen weitere 150 Soldaten nach Bosnien verlegt werden. Und auch in Afrika will man sich verstärkt engagieren.
Viele sicherheitspolitische Herausforderungen, mit denen Europa derzeit konfrontiert sei - etwa Terrorismus und Migration - hätten ihren Ursprung in Afrika, sagt der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik im Verteidigungsministerium, Johann Frank, im Gespräch mit der APA. Er sehe deshalb nicht nur die Notwendigkeit, sich verstärkt auf dem Kontinent zu engagieren, es sei auch im „ureigensten Interesse der EU, selbst dort tätig zu sein“, so Frank. Afrika werde auch in Brüssel „ganz klar“ als Schwerpunktregion gesehen.
Bei Österreichs Auslandseinsätzen spielt Afrika derzeit allerdings noch eine untergeordnete Rolle – von den rund 850 Soldaten, die sich derzeit in Auslandsengagements befinden, sind nur 22 auf dem afrikanischen Kontinent stationiert: 14 Mann sind an der EU-Ausbildungsmission (EUTM) in Mali beteiligt, drei an der UNO-Mission in Mali (MINUSMA) und fünf an der Westsahara-Mission (MINURSO).
Der klare Fokus liegt auf dem Westbalkan, wo Österreich auch seine zwei größten Auslandseinsätze absolviert. Derzeit nehmen 418 österreichische Soldaten an der NATO-geführten Mission im Kosovo (KFOR) teil, 193 Bundesheer-Soldaten sind im Rahmen der Mission EUFOR-ALTHEA (European Force Operation Althea) im Camp Butmir am Rande der bosnischen Hauptstadt Sarajevo stationiert. Ab 15. September werden im Zuge einer Rotation zwischen Truppenstellernationen zusätzliche 150 Österreicher an der EUFOR-Mission beteiligt sein, bei der mit dem Steirer Martin Dorfer bereits zum siebenten Mal in Folge ein Österreicher den Kommandanten stellt. (APA)