Welt-Korrespondent Yücel will von Türkei Entschädigung für Haft
Der Welt-Korrespondent wirft der Türkei unrechtmäßige Inhaftierung vor. Er war mehr als ein Jahr eingesperrt gewesen.
Istanbul/Berlin – Der für ein mehr als ein Jahr inhaftierte Welt-Korrespondent Deniz Yücel will nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) von der Türkei Entschädigung. Er werfe der türkischen Justiz unrechtmäßige Inhaftierung vor, teilte der türkische Zweig der Organisation am Mittwoch über Twitter mit. Yücels Anwalt Veysel Ok vertrete ihn in einem Gerichtsverfahren, das am 25. September in Istanbul beginnen werde.
Die Inhaftierung Yücels und weiterer Deutscher aus politischen Gründen führte im vergangenen Jahr zu einer schweren Krise zwischen Berlin und Ankara. Yücel war am 16. Februar aus der Untersuchungshaft im Hochsicherheitsgefängnis Silivri bei Istanbul entlassen worden – nach mehr als einem Jahr hinter Gittern. Erst unmittelbar zuvor legte die Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift vor, in der Yücel Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen wird. Yücel ist sowohl deutscher als auch türkischer Staatsbürger. (dpa)