Millionenentschädigung für Opfer eines früheren US-Rabbiners

Washington (APA/AFP) - Die Opfer eines früheren Washingtoner Rabbiners, der jahrelang heimlich Frauen beim Entkleiden für ein rituelles Bad ...

Washington (APA/AFP) - Die Opfer eines früheren Washingtoner Rabbiners, der jahrelang heimlich Frauen beim Entkleiden für ein rituelles Bad filmte, bekommen eine Entschädigung. Für die mehr als 150 Frauen seien bei vier jüdischen Organisationen insgesamt 14,25 Millionen Dollar (12,22 Mio. Euro) erstritten worden, sagte ihre Anwältin Alexandra Harwin am Mittwoch.

Ursprünglich hatten die Opfer 100 Millionen Dollar gefordert, aber die Versicherungen der jüdischen Organisationen hätten für diese Summe nicht ausgereicht, erläuterte Harwin. Mit der Vereinbarung sei den Opfern nun immerhin ein „allzu belastender Prozess“ erspart geblieben.

Rabbi Bernard Freundel selbst war wegen seiner Taten bereits im Jahr 2015 zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Laut seinem Anwalt dürfte er 2020 freikommen. Der Geistliche hatte in einer Synagoge im schicken Viertel Georgetown mit einer versteckten Kamera in der Nähe der Mikwe, eines Beckens für rituelle Bäder, Frauen beim Entkleiden gefilmt.

Freundels Treiben war jahrelang unentdeckt geblieben. Das Bekanntwerden seiner Vergehen hatte die jüdische Gemeinde in Washington erschüttert. Freundel war hoch geachtet gewesen und hatte an mehreren Universitäten gelehrt.