Italiens Wirtschaft im zweiten Quartal nur leicht gewachsen

Rom (APA/Reuters) - Die italienische Wirtschaft ist im zweiten Quartal nur halb so schnell gewachsen wie die der gesamten Eurozone. Das Brut...

Rom (APA/Reuters) - Die italienische Wirtschaft ist im zweiten Quartal nur halb so schnell gewachsen wie die der gesamten Eurozone. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen April und Juni um 0,2 Prozent zum Vorquartal, bestätigte das nationale Statistikamt Istat am Freitag eine frühere Schätzung. Das ist der geringste Zuwachs seit knapp zwei Jahren.

Die Eurozone hatte 0,4 Prozent geschafft, ihre größte Volkswirtschaft Deutschland 0,5 Prozent. Gebremst wurden der Aufschwung in Italien vom Außenhandel, da die Exporte langsamer zulegten als die Importe. Zudem stagnierte der private Konsum. Dagegen investierten die Unternehmen mehr.

Für die seit Juni amtierende Regierung aus den Euro-kritischen Populisten der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Lega ist die schwächere Konjunktur eine Belastung, da sich dies negativ auf die Steuereinnahmen auswirkt. Sie will die Wirtschaft mit Steuersenkungen und höheren Sozialausgaben anschieben. Dies schürt an den Finanzmärkten Sorgen vor einem Ansteigen des Staatsschuldenbergs. Wirtschaftsminister Giovanni Tria rechnet für 2018 mit einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent, während die EU-Kommission, der Wirtschaftsverband Confindustria und die heimische Notenbank lediglich von 1,3 Prozent ausgehen.

Positiv entwickelte sich zuletzt die Arbeitslosigkeit, die im Juli auf den niedrigsten Stand seit mehr als sechs Jahren fiel. Die Quote beträgt 10,4 Prozent. Ein großes Problem bleibt die Jugendarbeitslosigkeit: Fast jede Dritte zwischen 15 und 25 Jahren ist erwerbslos.

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