Grafenegg Festival: Würdiger Abschluss mit zwei Gergiev-Konzerten
Grafenegg (APA) - Ganz und gar russisch und sehr tänzerisch ist die zwölfte Saison des Grafenegg Festivals am Sonntag zu Ende gegangen. Das ...
Grafenegg (APA) - Ganz und gar russisch und sehr tänzerisch ist die zwölfte Saison des Grafenegg Festivals am Sonntag zu Ende gegangen. Das Mariinsky Orchester St. Petersburg unter Leitung von Valery Gergiev bestritt sowohl Matinee im Auditorium als auch Abendkonzert im Wolkenturm und sorgte für ein würdiges Finale. Mit über 52.000 Gästen (plus vier Prozent) wurde in der Sommersaison ein neuer Rekord erreicht.
Der Vormittag begann mit Strawinskis „Petruschka“ in der Originalfassung von 1911: Die burleske Geschichte von den drei zum Leben erweckten Jahrmarktspuppen gestaltete Gergiev zu lebhaften, plastischen Hörbildern. Die Petersburger spielten überaus präzise und differenziert, Gergiev dirigierte in bekannter Manier, beflügelte die Musiker mit oft flatternder, aber immer exakt gesetzter Zeichengebung. Gleiches gilt für Tschaikowskys „Nussknacker“-Suite, von deren Sätzen Gergiev eine Auswahl präsentierte: ohne Zuckerguss, aber mit subtilem Klangsinn und - kein Nachteil - bisweilen forschen Tempi.
Am Abend dann Prokofjews „Romeo und Julia“-Suite in einer halbstündigen Zusammenstellung sowie - ebenfalls auszugsweise - Tschaikowskys „Schwanensee“-Suite: exquisit in geschliffener Opulenz und Straffheit. Der leisen Enttäuschung über den kurzen Verlauf begegnete Gergiev mit zwei prächtigen Zugaben: Debussys „L‘apres-midi d‘un faune“ und einer „Feuervogel“-Kostprobe.
„Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr künstlerisch wie wirtschaftlich eine sehr erfreuliche Bilanz ziehen können“, zeigte sich Rudolf Buchbinder, künstlerischer Leiter Grafenegg, in einer Aussendung zufrieden. Die Grafenegg-Sommersaison 2019 findet von 13. Juni bis 8. September statt. Das Programm wird am 7. November im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.
(S E R V I C E - Information: www.grafenegg.com)