Börse Frankfurt im Eröffnungshandel schwächer
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX ist am Montag auch in die zweite Septemberwoche mit Verlusten gestartet. Nach einer sehr schwachen...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX ist am Montag auch in die zweite Septemberwoche mit Verlusten gestartet. Nach einer sehr schwachen Vorwoche gab der deutsche Leitindex im frühen Handel um weitere 0,20 Prozent auf 11.935,50 Punkte nach. Die wirtschaftlichen und politischen Probleme sind dieselben. Die zunehmend getrübte Charttechnik kommt erschwerend hinzu.
Der Technologie-Index TecDAX büßte 0,62 Prozent auf 2.893,87 Punkte ein. Der Index der mittelgroßen Werte, der MDAX, legte hingegen um 0,06 Prozent auf 26.196,58 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 zeigte sich ebenfalls minimal im Plus mit 0,06 Prozent auf 3.296,47 Punkte.
Bislang haben der Handelskonflikt, eine Reihe von Währungsturbulenzen in Schwellenländern sowie Unsicherheiten um den Brexit und den in Italien anstehenden Haushaltsentwurf den DAX im September mehr als 400 Punkte oder 3,3 Prozent gekostet. Erstmals seit Anfang April war das Börsenbarometer dabei in der vergangenen Woche unter die Marke von 12.000 Zählern gefallen.
„Der Abwärtstrend beschleunigt sich“, sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Die charttechnische Lage des DAX trübe sich immer mehr ein, warnte er, was Martin Utschneider, technischer Analyst bei der Privatbank Donner & Reuschel, bekräftigte. Der Bereich um die 11.800, dem sich der DAX in der vergangenen Woche stark angenähert hatte, „ist nicht nur eine wichtige Unterstützung, sondern auch der Bereich wo der langfristige Aufwärtstrend seit 2009 verläuft.“ Die 11.800-Punkte-Marke sei daher „immens wichtig“ für das langfristige Chartbild. Sollte der Leitindex diese Marke nachhaltig nach unten hin durchbrechen, sei dies brandgefährlich.
Die Vorgaben aus Übersee veranlassten Anleger jedenfalls weiterhin dazu, vorsichtig zu bleiben: In China zeigten sich die Börsen erneut tiefrot, nachdem US-Präsident Donald Trump weitere Zölle auf Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar androhte. Da sich zudem die Stimmung für Technologie-Aktien spürbar eingetrübt hat, litten auch deutsche Branchenvertreter besonders. Im DAX setzten etwa die Infineon-Aktien ihre Talfahrt der vergangenen Woche fort. Wieder einmal waren sie Schlusslicht im Leitindex und verloren nun 1,2 Prozent. Ihr am Freitag erreichtes Zwölfmonatstief rückt damit erneut in greifbare Nähe.
Mit Verlusten von 1,4 Prozent für die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor, von 1,6 Prozent für die Anteile des Wafer-Herstellers Siltronic oder gar von 3,5 Prozent für die Papiere des Ausrüsters Aixtron zeigten sich weitere Unternehmen der Chipbranche sehr schwach. Sie folgten damit den Vorgaben aus Asien, wo vor allem Aktien von Apple-Zulieferern verkauft worden waren. Auslöser waren dort Aussagen von US-Präsident Donald Trump gewesen, der Apple zur Verlagerung von Teilen seiner Produktion in die USA aufgefordert hatte. Der iPhone-Hersteller selbst hatte am Samstag erneut informiert, dass US-Zölle auf chinesische Produkte auch zu Preisanhebungen für Geräte wie etwa die Apple Watch sorgen würden.
Den Spitzenplatz im DAX nahmen dagegen die Aktien der Commerzbank ein mit plus 2 Prozent. Aussagen des früheren Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg könnten einem Händler zufolge stützend wirken. Ackermann hatte gesagt, dass europäische Großbanken mittels Fusionen auf Trumps „America First“-Politik reagieren müssten. Das dürfte neuerlichen Übernahmespekulationen Vorschub leisten, sagte der Händler, da die Commerzbank als Übernahmekandidat gelte.
Eine Goldman-Studie gab zudem Aurubis Auftrieb, die im MDAX um 0,9 Prozent stieg. Die US-Investmentbank hob die Aktie der Kupferhütte nach den jüngsten Kursverlusten von „Sell“ auf „Neutral“.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA155 2018-09-10/10:59