Gerard Depardieus Nordkorea-Besuch sorgt in Frankreich für Kritik

Paris/Pjöngjang (APA/AFP) - Mit seinem Besuch der Militärparade zum 70-jährigen Bestehen Nordkoreas hat der französische Schauspieler Gerard...

Paris/Pjöngjang (APA/AFP) - Mit seinem Besuch der Militärparade zum 70-jährigen Bestehen Nordkoreas hat der französische Schauspieler Gerard Depardieu für Unverständnis gesorgt. Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly sagte am Sonntagabend: „Ich sehe Depardieu lieber in ‚Cyrano von Bergerac‘ als bei den Militärparaden von Kim Jong Un.“

„Er ist ein hervorragender Schauspieler, der das französische Kino geprägt hat“, fügte die Ministerin hinzu. „Ich habe ihn lieber als Schauspieler denn als Bürger.“ Mit der Militärparade wollte Nordkoreas Machthaber Kim seine Macht demonstrieren. Daran nahmen nur wenige prominente ausländische Gäste teil.

In Ungnade ist Depardieu bei vielen Landleuten gefallen, seit er 2012 aus Steuerspargründen nach Belgien ging und später die russische Staatsbürgerschaft annahm. Seitdem wird er nicht müde, Russland als „große Demokratie“ zu preisen. Derzeit wehrt sich der 69-Jährige in Frankreich gegen Vergewaltigungsvorwürfe einer jungen Schauspielerin. Die Pariser Justiz hat deshalb Vorermittlungen eingeleitet.