FMA: Heimische Versicherungen wuchsen im zweiten Quartal kräftiger
Wien (APA) - Österreichs Versicherungen haben im zweiten Quartal ihre Einnahmen deutlich stärker gesteigert als im ersten Vierteljahr. Der g...
Wien (APA) - Österreichs Versicherungen haben im zweiten Quartal ihre Einnahmen deutlich stärker gesteigert als im ersten Vierteljahr. Der gesamte Prämienkuchen wuchs im Jahresabstand um 3,5 Prozent auf 4,14 Mrd. Euro, fürs erste Quartal waren nur 0,2 Prozent Plus gemeldet worden. Die Lebensversicherung legte laut Finanzmarktaufsicht (FMA) um 0,9 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro zu, nach 5,0 Prozent Minus bis März.
Besonders kräftig erhöhten sich die Einnahmen in der Sparte Schaden/Unfall, nämlich um 4,9 Prozent auf 2,25 Mrd. Euro - im ersten Quartal waren es lediglich plus 2,3 Prozent gewesen. In der privaten Krankenversicherung verzeichnete die Assekuranz von April bis Juni ein Einnahmenplus von 4,3 Prozent auf 548 Mio. Euro, nach 4,2 Prozent Zuwachs zu Jahresbeginn.
Im gesamten ersten Halbjahr stieg das Prämienvolumen binnen Jahresfrist - wegen des schwachen ersten Quartals - nur geringfügig, nämlich um 0,9 Prozent auf 9,38 Mrd. Euro. Dabei legte die Schaden- und Unfallversicherung um 3,4 Prozent auf 5,38 Mrd. Euro zu und die Krankenversicherung um 4,2 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro. Die Lebensversicherung nahm dagegen mit 2,88 Mrd. Euro um 2,4 Prozent weniger ein, geht aus einem neuen FMA-Bericht von Montag hervor.
Bei den Einmalerlägen in der Lebensversicherung gab es im Halbjahr einen Anstieg um 1,7 Prozent auf 444 Mio. Euro (womit der Anteil der Einmalprämien in Leben von 14,8 auf 15,4 Prozent zulegte), in Leben laufend wurde ein Rückgang um 3,1 Prozent auf 2,44 Mrd. Euro registriert. Von den gesamten LV-Einnahmen (2,88 Mrd. Euro) entfielen 2,16 Mrd. Euro (-3,6 Prozent) auf die konventionelle LV, 716 Mio. Euro (+1,5 Prozent) auf fonds- und indexgebundene Lebenspolizzen.
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle lagen heuer im ersten Halbjahr mit 3,45 Mrd. Euro etwas unter dem Vorjahresvergleich (3,69 Mrd. Euro) - davon entfielen 863 (925) Mio. Euro auf Rückkäufe, um 6,7 Prozent weniger. In allen Sparten zusammen lagen im zweiten Quartal die Aufwendungen für Versicherungsfälle mit 3,49 Mrd. Euro um 3,6 Prozent tiefer, dabei sanken sie in Leben um 5,9 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro und in S/U um 2,5 Prozent auf 1,43 Mrd. Euro. In der Krankensparte stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle dagegen im Jahresabstand um 3,3 Prozent auf 384 Mio. Euro.
Das versicherungstechnische Ergebnis sank im ersten Halbjahr über alle Sparten im Jahresabstand um 6,4 Prozent auf 306,0 Mio. Euro; dabei entfielen 265,7 Mio. Euro (-6,3 Prozent) auf S/U, 36,9 Mio. Euro (nach -14,3 Mio. Euro ein Jahr davor) auf Leben und 3,4 Mio. Euro (-94,2 Prozent) auf die Krankensparte. Das Finanzergebnis lag mit 1,34 Mrd. Euro um 16,6 Prozent unter dem Vorjahresvergleich; dabei wuchsen die Kapitalerträge um 13,4 Prozent auf 1,83 Mrd. Euro, und die Kapitalaufwendungen stiegen um 3,3 Prozent auf 490,8 Mio. Euro.
Unterm Strich ergab sich im Halbjahr eine Verringerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 25,7 Prozent auf 693,8 Mio. Euro, so die FMA. Vom EGT entfielen dabei heuer 653,9 Mio. Euro auf S/U (-26,7 Prozent), 37,2 Mio. Euro (nach -15,0 Mio. Euro ein Jahr davor) auf Leben und 2,7 Mio. Euro (-95,3 Prozent) auf die Krankenversicherung.
Die „Umsatz-Rendite“ - EGT im Verhältnis zu den Prämieneinnahmen - war auch heuer im Halbjahr mit Abstand am höchsten in Schaden/Unfall (13,7 nach 19,3 Prozent); über alle Bilanzabteilungen betrug das Verhältnis 8,0 (nach 10,9) Prozent; die Krankensparte brachte es auf 0,2 (5,4) Prozent, die Lebensversicherung auf 1,3 (-0,5) Prozent.
Die Summe der Kapitalanlagen zu Marktwerten (ohne Fonds- und Indexpolizzen in der Lebensversicherung) lag Ende Juni bei 108,3 Mrd. Euro, Ende 2017 waren es 109 Mrd. Euro gewesen. Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) der Kapitalanlagen zeigten per Ende Juni eine Erhöhung per Ende März um 0,3 Prozent auf 21,1 Mrd. Euro.
Der Solvabilitätsgrad der heimischen Assekuranz (gemäß VAG 2017) war Mitte 2018 laut FMA „zufriedenstellend“: Mehr als 50 Prozent der Unternehmen wiesen einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 220 Prozent auf, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich. Der Durchschnittswert (Median) lag bei 238,8 Prozent.
~ WEB http://www.fma.gv.at ~ APA206 2018-09-10/12:01