NS-Raubkunst-Verdacht bei Zeichnungen aus Gurlitt-Umfeld bestätigt
Berlin/Magdeburg (APA/dpa) - Bei vier Zeichnungen aus dem Umfeld des Münchner Kunstsammlers Cornelius Gurlitt (1932-2014) handelt es sich na...
Berlin/Magdeburg (APA/dpa) - Bei vier Zeichnungen aus dem Umfeld des Münchner Kunstsammlers Cornelius Gurlitt (1932-2014) handelt es sich nachgewiesenermaßen um NS-Raubkunst, wie eine Untersuchung ergab. Die Werke stammen aus dem Besitz von Gurlitts 2012 verstorbener Schwester Benita Renate.
Der jetzige Eigentümer hatte sie freiwillig dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg zur Überprüfung gegeben. Er will sie nun an die Erben der einstigen jüdischen Besitzer zurückerstatten, wie das Magdeburger Zentrum am Montag mitteilte.
Die deutsche Kulturministerin Monika Grütters (CDU) dankte dem Eigentümer für seine Entscheidung. „Es ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung des NS-Kunstraubes, dass auch Privatpersonen ihre Verantwortung annehmen und ihre Bestände untersuchen lassen“, erklärte sie. Die Zeichnungen sollen nun in der Ausstellung „Bestandsaufnahme Gurlitt“ gezeigt werden, die nach Stationen in Bonn und Bern ab Freitag (14. September) im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen ist.
Der spektakuläre Münchner Kunstfund in der Wohnung von Cornelius Gurlitt hatte 2013 international für Aufsehen gesorgt. Viele der Werke stehen im Verdacht, ihren einstigen jüdischen Besitzern von den Nazis geraubt oder abgepresst worden zu sein. Trotz jahrelanger Forschung gab es bisher allerdings nur in wenigen Fällen klare Beweise.