Fußball: Polizei-Einsatzleiter von Hillsborough beteuerte Unschuld
Preston (APA/dpa) - Der Einsatzleiter der Polizei bei der Hillsborough- Katastrophe vor 29 Jahren in einem englischen Fußballstadion mit 95 ...
Preston (APA/dpa) - Der Einsatzleiter der Polizei bei der Hillsborough- Katastrophe vor 29 Jahren in einem englischen Fußballstadion mit 95 Toten hat vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Montag aus dem Gerichtssaal im nordenglischen Preston.
Der 74 Jahre alte David Duckenfield muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Bei der Tragödie im Jahr 1989 im Hillsborough-Stadion von Sheffield waren 95 Menschen im Gedränge einer völlig überfüllten Zuschauertribüne ums Leben gekommen. Ein weiterer Mann starb später an den Folgen seiner Verletzungen. Die meisten Opfer waren Anhänger des FC Liverpool.
Unter anderem hatte Duckenfield einen Notausgang öffnen lassen, durch den hunderte Liverpool-Fans über einen schmalen Tunnel auf die bereits vollends überfüllte Stehtribüne strömten. Zäune hinderten die Menschen daran, auf das Spielfeld oder angrenzende Tribünen auszuweichen. Sie wurden von den nachkommenden Fans zu Tode gequetscht.
Jahrzehntelang war die Schuld für das Desaster den Fans in die Schuhe geschoben worden. Eine Untersuchungskommission stellte aber vor zwei Jahren fest, dass die Polizei die Hauptschuld trug. Neben Duckenfield müssen sich noch vier weitere Männer wegen der Tragödie und der späteren Vertuschung vor Gericht verantworten. Auch der frühere Geschäftsführer des Fußballclubs Sheffield Wednesday, Graham Mackrell, plädierte am Montag auf unschuldig. Ihm wird Missachtung geltender Sicherheitsvorschriften im Stadion vorgeworfen.