Verbraucher stellen Politik im Dieselskandal schlechtes Zeugnis aus
Berlin (APA/AFP) - Drei Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals stellen die Verbraucher der Politik ein schlechtes Zeugnis aus. Wie eine...
Berlin (APA/AFP) - Drei Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals stellen die Verbraucher der Politik ein schlechtes Zeugnis aus. Wie eine Befragung durch das Institut Forsa für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ergab, sind 80 Prozent der Ansicht, dass die Politik im Abgasskandal vor allem die Interessen der Autoindustrie vertritt. In einer Umfrage vor einem Jahr lag dieser Wert bei 63 Prozent.
Befragt wurden von Forsa, wie der vzbv am Montag mitteilte, im August 1.002 repräsentativ ausgesuchte Menschen. Vor dem Hintergrund, dass neben Volkswagen auch andere Autobauer bei den Abgaswerten manipulierten, gaben dabei zwei Drittel an, dass ihr Vertrauen in die Autoindustrie allgemein „eher stark“ (32 Prozent) oder „sehr stark“ (31 Prozent) abgenommen habe. Diese Einstellung wurde im vergangenen Jahr nicht abgefragt. 82 Prozent der Befragten sind heute außerdem der Meinung, dass die deutsche Regierung Autoherstellern, die nachweislich bei der Abgasreinigung manipulierten, Strafzahlungen auferlegen solle.
„Die Betrügereien und die zu enge Verknüpfung von Politik und Autoindustrie haben einen massiven Industrieskandal verursacht“, erklärte vzbv-Chef Klaus Müller. Leidtragende seien die Verbraucher. Trotz einiger Zugeständnisse übernehme die Autoindustrie „keine Verantwortung für die langfristigen Folgeschäden der Abgasmanipulation“, kritisierte der Verbraucherschützer.